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DOI: 10.1055/s-0043-1770501
Das Ressourcenmodell der Verhaltensänderung – Wie Motivations- und Belohnungsmechanismen das Verhalten beeinflussen
Einleitung Angesichts der weltweit zunehmenden Prävalenz lebensstilbedingter chronischer Krankheiten gewinnt das Verständnis über Gesundheitsverhaltensänderung an Interesse. In früheren Studien wurde eine Reihe von Ressourcen identifiziert, die Personen benötigen, um ihr Gesundheitsverhalten zu ändern. Bislang wurden automatische, implizite oder nicht-kognitive Aspekte des Verhaltens, wie neurobiologische Motivations- und Belohnungsmechanismen (MBn), kaum berücksichtigt.
Methoden In diesem konzeptionellen Review werden jüngste neurowissenschaftliche Erkenntnisse zu MBn in die Analyse von Verhaltensänderungstechniken integriert.
Ergebnisse Nach der Vorstellung von MBn wird ein flexibler siebenstufiger Prozess der Verhaltensänderung dargestellt und die MBn mit jeder dieser Stufen in Verbindung gebracht. Infolgedessen werden die in der Literatur identifizierten Ressourcen in drei verschiedene Gruppen eingeteilt: externe, interne reflektive und interne affektive Ressourcen. Auf der Grundlage dieses Dreiklangs werden Verhaltensänderungstechniken nach ihren Funktionsmechanismen in Facilitating (= Bereitstellung externer Ressourcen), Boosting (= Stärkung interner reflektiver Ressourcen) und Nudging (= Aktivierung interner affektiver Ressourcen) eingeteilt. Anschließend wird ein vereinfachtes Ressourcenmodell zur Verhaltensänderung (Behavior Change Resource Model) entwickelt.
Schlussfolgerungen Das Modell kann zur Entwicklung von Interventionen zur Änderung des Gesundheitsverhaltens eingesetzt werden, die Engagement und Empowerment fördern.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. August 2023
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Georg Thieme Verlag
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