Gesundheitswesen 2023; 85(08/09): 766
DOI: 10.1055/s-0043-1770448
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Welche Determinanten sind mit der psychischen Gesundheit von Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten assoziiert? Ergebnisse der Studie GEDA Fokus

Miriam Blume
1   Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
Susanne Bartig
1   Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
Lina Wollgast
1   Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
Carmen Koschollek
1   Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
Katja Kajikhina
1   Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
Marleen Bug
1   Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
Ulfert Hapke
1   Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
,
Claudia Hövener
1   Robert-Koch-Institut, Berlin, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung Studien zur psychischen Gesundheit, vor allem mit Berücksichtigung von Menschen mit Migrationsgeschichte, sind oftmals nicht hinreichend. Innerhalb dieses Beitrags wurde daher untersucht, welche Determinanten mit der psychischen Gesundheit von Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten assoziiert sind.

Methoden Die Analysen basieren auf Daten der mehrsprachigen Befragungsstudie "Gesundheit in Deutschland aktuell: Fokus (GEDA Fokus)“ (11/21 bis 5/22) unter Erwachsenen mit italienischer, kroatischer, polnischer, syrischer oder türkischer Staatsangehörigkeit. Es wurden Prevalence Ratios (PR) und 95%-Konfidenzintervalle (95%-KI) mittels Poisson-Regressionsmodellen berechnet, um relevante Determinanten für Symptome von Angststörungen (GAD-7) und depressiver Symptomatik (PHQ-9) zu identifizieren.

Ergebnisse Symptome von Angststörungen oder depressiver Symptomatik treten häufiger auf u.a. bei Alleinlebenden, Menschen mit geringer sozialer Unterstützung oder selbstberichteter Diskriminierung. Am stärksten sind die Zusammenhänge für selbstberichtete Diskriminierung und Symptomen von Angststörungen (PR= 2.32; 95%-KI: 1.60 – 3.39) und depressiver Symptomatik (PR= 2.92; 95%-KI: 2.09 – 4.07).

Schlussfolgerung Um eine gute psychische Gesundheit für Menschen mit Migrationsgeschichte zu ermöglichen, müssen soziale Ungleichheiten vermehrt Beachtung finden. Vor diesem Hintergrund ist es relevant Mechanismen und Auswirkungen sozialer Ausgrenzung gesamtgesellschaftlich in den Lebenswelten zu adressieren, vor allem bezüglich Diskriminierungserfahrung.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
22. August 2023

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