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DOI: 10.1055/s-0043-1770420
„Die App ist mein Sparringspartner.“ – Zwischenergebnisse einer qualitativen Studie mit Nutzer:innen einer Hypertonie-App
Einleitung Im Bereich der Hypertonieversorgung werden in Deutschland bisher vereinzelt digitale Präventionsangebote von Patient:innen genutzt. Eines davon ist die Hypertonie.App. Im Rahmen einer qualitativen Studie wird der Zugang der Nutzenden zur App exploriert und die Rolle der App analysiert.
Methoden Es wurden bislang elf (von insgesamt 20) telefongestützte Leitfadeninterviews mit App-Nutzenden durchgeführt. Die Interviews wurden mithilfe der inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse, unterstützt von MAXQDA, ausgewertet.
Ergebnisse Alle Teilnehmenden haben sich eigenständig und -initiativ über den App-Store Zugang zur App verschafft. Als Motivation zum Download gaben die Nutzenden einen Mehrwert der digitalen gegenüber der zettelbasierten und unübersichtlich beschriebenen Dokumentation des Blutdrucks an. Dabei wird die App nicht in ihre formelle Hypertonieversorgung eingebunden. Die App-Daten würden in der ärztlichen Versorgung nicht genutzt. Stattdessen wurde die App, bezugnehmend auf die Dokumentations- und Feedbackfunktion, als „Sparringspartner“ im persönlichen Blutdruck-Management beschrieben. Durch die direkte Einschätzung der Blutdruckwerte und Rückmeldung an die Nutzenden vermittle die App Sicherheit und motiviere zu Verhaltensveränderungen.
Schlussfolgerung Die Zwischenergebnisse deuten darauf hin, dass digitale Versorgungsangebote aktuell nicht in die formelle Hypertonieversorgung eingebunden sind. Sie können jedoch das Selbstmanagement von Patient:innen unterstützen und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Erkrankung beitragen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. August 2023
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Georg Thieme Verlag
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