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DOI: 10.1055/s-0043-1770395
Beruflich verursachtes COVID-19 bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege
Einleitung Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege haben ein erhöhtes Risiko für eine SARS-CoV-2 Infektion. In diesem Beitrag werden die gemeldeten Berufskrankheiten wegen COVID-19 und die Schwere der Verläufe der Erkrankungen analysiert.
Methoden Für die Analyse werden Daten der BGW zu den Berufskrankheiten nach Berufsgruppen verwendet. Für die Branchen werden die 1.000-Mensch-Quoten berechnet. Als Indikatoren für die Schwere der Erkrankung werden Tod, Hospitalisierung und Zahlung von Verletztengeld betrachtet. Die Analyse erfolgt für Meldungen zwischen März 2020 und Dezember 2022.
Ergebnisse Bis Ende des Jahres 2022 wurden 376.557 Berufskrankheiten bei der BGW wegen COVID-19 gemeldet. Anerkannt als Berufskrankheit wurden bisher 232.880 (62 %) Fälle. Die Mehrzahl der Meldungen und Anerkennung entfällt auf das Jahr 2022. Der größte Anteil der Meldungen betraf Pflegeberufe. Die 1000-Mensch-Quote war mit 100,61 bei der Kinderbetreuung am höchsten. Insgesamt wurden 169 Todesfälle wegen COVID-19 registriert. Hospitalisiert waren 4.730 Fälle und Verletztengeld erhielten 5.990 Fälle. Der relative Anteil dieser Fälle an allen Meldungen reduzierte sich vom Jahr 2020 auf das Jahr 2022 um 92 % bis 97,5 %.
Schlussfolgerung Die Pandemie hat zu einer sehr hohen Anzahl anerkannten Berufskrankheiten geführt, auf die die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung nicht vorbereitet waren. Der Anteil der schweren Verläufe der Erkrankung ist deutlich zurückgegangen. Es bleibt zu beobachten, wie sich wiederholte Infektionen trotz Impfung auf die Schwere der Erkrankung auswirken.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. August 2023
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