Z Geburtshilfe Neonatol 2023; 227(03): e52-e53
DOI: 10.1055/s-0043-1769277
Abstracts
Freie Vorträge
Postersession 02 – Herz / Kreislauf

Zerebrale Oxygenierung und Blutdruck bei reifen Neugeborenen und Frühgeborenen in der Adaptation und der ersten Lebenswoche – eine systematische qualitative Übersicht

Daniel Pfurtscheller
,
Nariae Baik-Schneditz
,
Bernhard Schwaberger
,
Berndt Urlesberger
,
Gerhard Pichler
 

Zielsetzung Das Ziel dieser Studie war es eine systematische qualitative Übersicht hinsichtlich der Kombination von Blutdruck mit zerebralem Nahinfrarotspektroskopie (NIRS)-Monitoring bei reifen Neugeborenen und Frühgeborenen während der unmittelbaren Adaptation und der ersten Woche nach der Geburt zu machen.

Methoden Auf PubMed wurde eine systematische Suche durchgeführt, um Artikel zu identifizieren, die von 1969 bis Juni 2022 veröffentlicht wurden. Die Studien sollten sich mit Blutdruckmessungen, nicht-invasiv oder invasiv, und zerebralem NIRS-Monitoring während der unmittelbaren Adaptation und der ersten Woche nach der Geburt befassen.

Zu den Suchbegriffen gehörten: “pressure/systolic/diastolic/mean/MAP/SAP/DAP, near-infrared/spectroscopy, oxygenation/saturation/ oxygen and brain/cerebral”.

Zusätzliche Studien wurden durch eine manuelle Suche in den Referenzen der eingeschlossenen Studien identifiziert. Es wurden nur Humanstudien eingeschlossen.

Ergebnisse Es wurden 37 Studien identifiziert, die Blutdruck-Daten und zerebrales NIRS-Monitoring während des unmittelbaren Adaptation und der ersten Woche nach der Geburt beschreiben. 32 Studien beschreiben Frühgeborene und fünf Studien Frühgeborene und reife Neugeborene. Es konnte keine Studien gefunden werden, die ausschließlich reife Neugeborene beschrieb.

Während der unmittelbaren Adaptation beschrieben zwei Studien den Einfluss von Blutdruck auf zerebrale Oxygenierung gemessen mittels NIRS bei Frühgeborenen und reifen Neugeborenen.

In den ersten 24 Stunden wurden 26 Studien durchgeführt. Elf Studien untersuchten physiologische Veränderungen des Blutdrucks und der zerebralen Oxygenierung. Sechs Studien kombinierten zerebrale NIRS Messungen mit Blutdruckmessung, um die zerebrale Autoregulation bei stabilen und kranken Neugeborenen zu untersuchen. Weitere vier Studien untersuchten die Behandlung von arterieller Hypotonie in Zusammenhang mit zerebraler Autoregulation evaluiert mit Blutdruckmessungen in Kombination mit zerebralen NIRS. Fünf Studien beschrieben mögliche Zusammenhänge einer beeinträchtigten Autoregulation mit intraventrikulären Blutungen, Tod oder neurologischen Entwicklung.

Die verbleibenden neun Studien wurden 48 Stunden nach der Geburt begonnen. Fünf Studien kombinierten NIRS mit Blutdruckmessung, um die zerebrale Autoregulation bei stabilen und kranken Neonaten zu untersuchen. Weitere vier Studien untersuchten den Einfluss einer beeinträchtigten zerebralen Autoregulation auf intraventrikuläre Blutung, Tod oder neurologische Entwicklung.

Schlussfolgerung Die Kombinatioin von zerebralem NIRS-Monitoring mit Blutdruckmessungen bietet eine Methode die zerebrale Autoregulation kontinuierlich und nicht-invasiv zu beurteilen. Diese zusätzliche Information könnte helfen durch entsprechende Interventionen das Kurz- und Langzeitoutcome zu verbessern.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. Juni 2023

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