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DOI: 10.1055/s-0043-1768854
Signifikante Herunterregulierung von PD1 und PD-L1 auf Makrophagen und Hofbauer-Zellen in der Plazenta von Patientinnen mit Präeklampsie
Einleitung Die Präeklampsie ist eine schwangerschaftsspezifische Erkrankung, die durch eine abnorme Plazentation, endotheliale Dysfunktion, systemische Entzündung und eine Störung des Immunsystems gekennzeichnet ist [1] [2] [3] [4] [5]. Ziel dieser Studie war es, das PD-1/PD-L1-System, ein wichtiges Immun-Checkpoint-System, auf Makrophagen und Hofbauerzellen (HBC) in der Plazenta von Präeklampsie-Patientinnen zu charakterisieren. Des Weiteren wurde die Polarisation der Makrophagen untersucht.
Material und Methodik Die Expression der Makrophagen-Marker CD68 und CD163 sowie der Proteine PD1 und PD-L1 wurde mittels Immunhistochemie und Immunfluoreszenz in der Plazenta von 40 Präeklampsie-Patientinnen (20 männliche und 20 weibliche Neugeborene) untersucht und mit Plazentagewebe von 40 gesunden Schwangerschaften (20 männliche und 20 weibliche Neugeborene) verglichen.
Ergebnisse Die Anzahl der CD68-positiven und CD163-positiven Makrophagen zeigte sich in der Dezidua (p=0,021 und p=0,043) und in den Chorionzotten (p<0,001 und p<0,001) von Präeklampsie-Patientinnen signifikant herabreguliert. Die Mehrheit der Makrophagen in der Dezidua und den Chorionzotten war CD163-positiv, was auf eine überwiegende M2-Polarisation hinweist. Die Expression von PD1 auf mütterlichen Makrophagen der Dezidua (p<0,001) und auf Hofbauer-Zellen (p<0,001) zeigte sich bei Vorliegen einer Präeklampsie deutlich geringer. Das Protein PD-L1 war auf mütterlichen Makrophagen in der Dezidua von Präeklampsie-Patientinnen nachweislich herabreguliert (p=0,043). Dieser Unterschied wurde nur durch eine Herabregulierung der PD-L1-Expression bei männlichen Nachkommen verursacht (p=0,004), während es bei weiblichen Nachkommen keinen Unterschied gab (p=0,841).
Zusammenfassung Zusammenfassend zeigten sich die Immun-Checkpoint-Moleküle PD1 und PD-L1 im Rahmen einer Präeklampsie signifikant herunterreguliert, was zusammen mit einer überwiegenden M2-Polarisation der Makrophagen eine wichtige Rolle in der Entstehung von Entzündungsprozessen spielen könnte. Somit stellt das Immun-Checkpoint-System einen möglichen Angriffspunkt in der Behandlung einer Präeklampsie dar.
Publication History
Article published online:
06 June 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Rambaldi MP, Weiner E, Mecacci F. et al. Immunomodulation and preeclampsia. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol 2019; 60: 87-96
- 2 Yeh CC, Chao KC, Huang SJ.. Innate immunity, decidual cells, and preeclampsia. Reprod Sci 2013; 20: 339-353
- 3 Vishnyakova P. et al. Preeclampsia: inflammatory signature of decidual cells in early manifestation of disease. Placenta 2020; 104: 277-283 2021
- 4 Aggarwal R, Jain AK, Mittal P. et al. Association of pro- and anti-inflammatory cytokines in preeclampsia. J Clin Lab Anal 2019; 33: 1-10
- 5 Harmon AC. et al. The role of inflammation in the pathology of preeclampsia Preeclampsia: Hypertension During Pregnancy. Clin Sci 2016; 130: 409-419