Diabetologie und Stoffwechsel 2023; 18(S 01): S11
DOI: 10.1055/s-0043-1767854
Abstracts | DK 2023
Freie Vorträge
Vorsorge = Nachsorge = Prävention bei Schwangerschaften mit Diabetes/ Adipositas

Nachsorge bei Gestationsdiabetes – von den Ergebnissen der Mixed-Methods-Studie GestDiNa_basic zu einem neuen Versorgungsmodell?

Gregory Gordon Greiner
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf / DDZ / DZD, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Düsseldorf, Germany
,
Heinke Adamczewski
2   winDiab gGmbH, GestDiab, Düsseldorf, Germany
,
Regina Ensenauer
3   Universitätsklinikum Düsseldorf / Max Rubner-Institut, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie / Institut für Kinderernährung, Düsseldorf / Karlsruhe, Germany
,
Tanja Fehm
4   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Düsseldorf, Germany
,
Christian Graf
5   BARMER, Versorgung / Projektmanagement Innovationsfond / Verträge, Düsseldorf, Germany
,
Viola Gräfe
6   Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Strategische Datenanalysen, Düsseldorf, Germany
,
Rebekka Hakenberg
7   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Düsseldorf, Germany
,
Tim Hollmann
8   IKK classic, Versorgungsmanagement, Münster, Germany
,
Peter Ihle
9   Universität zu Köln, PMV forschungsgruppe, Köln, Germany
,
Matthias Kaltheuner
2   winDiab gGmbH, GestDiab, Düsseldorf, Germany
,
Thomas Kerres
10   DAK-Gesundheit, Leistung / Versorgungs-/Pflegeforschung, Hamburg, Germany
,
Dorothea Kisielinski
5   BARMER, Versorgung / Projektmanagement Innovationsfond / Verträge, Düsseldorf, Germany
,
Birgit Klüppelholz
11   AOK Rheinland/Hamburg, Gesundheitsmanagement, Düsseldorf, Germany
,
Nadja Kothe
7   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Düsseldorf, Germany
,
Oliver Kuss
12   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung, Institut für Biometrie und Epidemiologie, Düsseldorf, Germany
,
Ute Lange
13   HS Gesundheit Bochum, Studienbereich Hebammenwissenschaft, Bochum, Germany
,
Veronika Lappe
9   Universität zu Köln, PMV forschungsgruppe, Köln, Germany
,
Verena Leve
14   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf, Germany
,
Ute Linnenkamp
4   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Düsseldorf, Germany
,
Frank Meyer
8   IKK classic, Versorgungsmanagement, Münster, Germany
,
Dorit Müller-Bößmann
13   HS Gesundheit Bochum, Studienbereich Hebammenwissenschaft, Bochum, Germany
,
Irini Peponi
7   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Düsseldorf, Germany
,
Maria Peters
11   AOK Rheinland/Hamburg, Gesundheitsmanagement, Düsseldorf, Germany
,
Violetta Ptushkina
12   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung, Institut für Biometrie und Epidemiologie, Düsseldorf, Germany
,
Karin Römer
11   AOK Rheinland/Hamburg, Gesundheitsmanagement, Düsseldorf, Germany
,
Anita Römgens
7   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Düsseldorf, Germany
,
Stefanie Schellhammer
10   DAK-Gesundheit, Leistung / Versorgungs-/Pflegeforschung, Hamburg, Germany
,
Imke Schmitz-Losem
15   pronova BKK, MedInfo Team / Management Consulting, Leverkusen, Germany
,
Martin Schneider
5   BARMER, Versorgung / Projektmanagement Innovationsfond / Verträge, Düsseldorf, Germany
,
Liesa Schumacher
16   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Düsseldorf, Germany
,
Miguel Tamayo
6   Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Strategische Datenanalysen, Düsseldorf, Germany
,
Anja Viehmann
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf / DDZ / DZD, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Düsseldorf, Germany
,
Jacqueline Warth
14   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf, Germany
,
Dietmar Weber
2   winDiab gGmbH, GestDiab, Düsseldorf, Germany
,
Stefan Wilm
14   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf, Germany
,
Andrea Icks
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf / DDZ / DZD, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Düsseldorf, Germany
› Institutsangaben
 

Hintergrund Gestationsdiabetes (GDM) ist die häufigste Stoffwechselerkrankung während der Schwangerschaft und mit einem höheren Lebenszeitrisiko eines Typ-2-Diabetes mellitus assoziiert. Daher ist eine, den Bedarfen der Frauen gerechte, strukturierte GDM-Nachsorge bedeutsam. Jedoch fehlen Daten, inwiefern von GDM betroffene Frauen leitliniengerecht nachbetreut werden, welche Faktoren assoziiert sind oder wie das Zusammenspiel zwischen den behandelnden Leistungserbringenden funktioniert. Ziel des Projektes „Nachsorge bei Gestationsdiabetes“ (GestDiNa_basic) ist es, mittels eines Mixed-Methods-Ansatzes die Nachsorgesituation umfangreich abzubilden und ein patientinnenzentriertes und effektives Versorgungsmodell abzuleiten.

Methoden Erkenntnisse aus quantitativen Daten (Register- und Abrechnungsdaten (GKV und KV)), schriftlichen Befragungen und qualitativen Interviews von Patientinnen und Leistungserbringenden verschiedener Professionen wurden gemeinsam betrachtet und gegenübergestellt. Methoden der deskriptiven, der analytischen Statistik (bspw. binomial logistische Regressionsmodelle) und der qualitativen Forschung (leitfadengestützte Interviews, Kraftfeldanalysen, Expertinnen-Salon) kamen zum Einsatz.

Ergebnisse Etwa 40% der Frauen nehmen am postpartalen Screening teil. Positiv assoziiert mit der Teilnahme laut Register- und Abrechnungsdaten sind Insulinbehandlung, Alter, Vorerkrankungen, und Bildungsstatus; negativ assoziiert Migrationshintergrund, Rauchstatus, Laborwerte und BMI. Genannte Gründe zur (Nicht-)Teilnahme waren vielschichtig. Die Befragungen der Leistungserbringenden zeigten neben vielen Gemeinsamkeiten auch deutliche Unterschiede zwischen den Professionen in den jeweiligen Handlungsstandards und Ansichten, bspw. bei den Themen Zuständigkeit, Zusammenarbeit, Umgang mit Nachsorge, Informationsvermittlung und Rahmenbedingungen.

Schlussfolgerung Für das (zum Zeitpunkt des Abstracts noch in der Ableitung befindliche) Versorgungsmodell ist neben der Integration der Sichtweisen der verschiedenen involvierten Leistungserbringenden (Diabetologie, Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Geburtshilfe/Hebammen, Pädiatrie) insbesondere auch die Patientinnensicht –gewichtet für die Barrieren und Ressourcen innerhalb der Gruppen und in der Interaktion miteinander und unter Berücksichtigung der aktuellen Versorgungssituation– von zentraler Bedeutung.

Greiner GG, Viehmann A, Linnenkamp U, Wilm S, Leve V, Neuenschwander M, Kuss O, Fehm T, Ensenauer R, Schumacher L, Lange U, Müller-Bößmann D, Lappe V, Ihle P, Adamczewski H, Kaltheuner M, Tamayo M, Gräfe V, Westerhoff B, Wallerich-Herf N, Schellhammer S, Kerres T, Schmitz-Losem I, Cramer S, Rupprecht CJ, Klüppelholz B, Meyer F, Koch-Schulte S, Jüngling U; GestDiNa study group; Icks A. Study protocol for a mixed methods exploratory investigation of aftercare services for gestational diabetes in women to develop a new patient-centred model in Germany: the GestDiNa_basic study. BMJ Open. 2021 Aug 2;11(8):e046048. doi: 10.1136/bmjopen-2020-046048



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. Mai 2023

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