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DOI: 10.1055/s-0043-1766995
Therapiemanagement der multiplen Sialolithiasis
Hintergrund Minimalinvasive Therapiekonzepte zur Behandlung der Sialolithiasis sind etabliert. Die Therapie der multiplen Sialolithiasis ist komplex und nicht ausreichend untersucht. Ziel der Studie ist die Darstellung aktueller Therapiestrategien sowie die Erfassung der Langzeitverläufe betroffener Patienten.
Methoden Es erfolgte retrospektiv der Einschluss von Patienten mit multipler Sialolithiasis (> /=2 Steine), die von 4/2017 bis 10/2022 in der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Erlangen behandelt wurden. Untersuchte Parameter waren die Anzahl, Lage und Größe der Steine in der Glandula parotidea (GP) und submandibularis (GSM) und die in Abhängigkeit davon angewandten Therapiemodalitäten (interventionelle Sialendoskopie, transorale Gangchirurgie, intraduktale/extrakorporale Stoßwellenlithotripsie). Endpunkte waren Stein- und Beschwerdefreiheit sowie Drüsenerhalt.
Ergebnisse Behandelt wurden insgesamt 187 Steine bei 53 Patienten. 90,6% der Patienten stellten sich mit multipler Sialolithiasis der GSM sowie 9,4% der GP vor. 72% der Patienten wurden mit monomodaler Therapie behandelt, 28% mit einem multimodalen Therapieansatz. 69,8% der Patienten waren zum Zeitpunkt der Datenerhebung stein- und beschwerdefrei. In 28,3% bestand noch eine Rest-Sialolithiasis, jedoch keine Beschwerden. Ein Drüsenerhalt wurde für 96,2% der Patienten erreicht (n = 51, 95,8 % der GSM und 100% der GP).
Zusammenfassung Die Ergebnisse bestätigen den Stellenwert einer minimalinvasiven Therapie auch für multiple Speichelsteine. Bei 96% der Patienten war eine drüsenerhaltende Therapie möglich, knapp 70% wurden stein- und beschwerdefrei. Allerdings ist ein multimodales, ggf. mehrzeitiges Vorgehen in nahezu 30 % der Patienten erforderlich, was eine entsprechende Beratung erforderlich macht.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. Mai 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany