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DOI: 10.1055/s-0043-1766991
In-vitro-Vergleich verschiedener Methoden zur intrakorporalen Lithotripsie von Speichelsteinen
Einleitung Für die intrakorporale Lithotripsie von Speichelsteinen sind momentan ein Ho:YAG-Laser (Laser-Lithotripsie, LL) und ein pneumatisches Verfahren (pneumatische Lithotripsie, PL) zugelassen, letzteres wird nicht mehr vertrieben, daher besteht Bedarf nach alternativen Methoden. Interessant sind die bei Nieren- und Gallensteinen eingesetzten Methoden der elektrokinetischen (EKL) und elektrohydraulischen Lithotripsie (EHL) mit dem Lithotron-Gerät.
Methoden In 7 in-vitro Versuchsmodellen (Fragmentierung: Sieb, Propulsion, Gelatine, Gänge aus Rindergewebe, Kombinationen) wurden unter Verwendung von mehr als 800 Guß-, Trommel- und echten Speichelsteinen Wirksamkeit (Impulszahl, Zeit bis zur Fragmentierung) und Sicherheit (Schadensindex aus Risslänge und -zahl, Gangerweiterung, Impulszahl bis zur Perforation) der LL, PL, EKL und EHL verglichen.
Ergebnisse Die Wirksamkeit der EKL und EHL lag in 4/6 bzw. 2/4 Messreihen (MR) über der der LL und unter der der PL. So dauerte die Fragmentierung von Gußsteinen (Minuten) im Sieb mit der PL 01:50 ± 00:28, der EKL 02:49 ± 00:37, LL 05:12 ± 00:58 (Mann-Whitney-U-Test, p<0,01, Cohen’s d> 0,80). Die EKL war in 2/3 MR zur Fragmentierung wirksamer als die EHL. Die Propulsion war bei der PL am größten, bei der LL und EHL am geringsten (2/2 MR). Im Gelatineblock ergaben sich bei der LL die größten Werte (3/4 MR). Mit der LL und der EHL konnte mit 1 Impuls eine Perforation in den MR resultieren.
Schlussfolgerung Besonders die EKL ist als mögliches weiteres Verfahren für die intrakorporale Lithotripsie von Speichelsteinen interessant, da sowohl die Ergebnisse zur Wirksamkeit als auch zur therapeutischen Sicherheit im Bereich der bereits etablierten Methoden liegen. Die klinische Erprobung erscheint gerechtfertigt.
Publication History
Article published online:
12 May 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany