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DOI: 10.1055/s-0043-1766988
Basalzelladenokarzinom der Glandula Parotis
Basalzelladenokarzinome sind seltene maligne Speicheldrüsentumoren, die seit 1991 eine eigene Entität darstellen. Ein 57-jähriger Patient stellte sich wegen einer seit sechs Monaten bestehenden schmerzlosen Raumforderung, im Bereich der linken Regio Parotidea vor. Klinisch fanden wir einen ca. 2 cm großen, verschieblichen Tumor am unteren Parotispol bei unauffälliger Haut. Eine Fazialisparese lag nicht vor. Sonografisch stellte sich eine echoarme an der linken Glandula parotis caudal liegende, gekammerte Raumforderung von 2 x 1,5 cm mit dorsaler Schallverstärkung dar. Die übrigen Halsweichteile waren unauffällig. Die primäre Verdachtsdiagnose war die eines Zystadenolymphoms. Da ein Z.n. Morbus Hodgkin bestand, erfolgte die histologische Sicherung durch extrakapsulärer Enukleation. Der histologische Befund ergab ein Basalzelladenokarzinom der Glandula Parotis. Die in unserer multidisziplinären Tumorkonferenz indizierte laterale Parotidektomie mit selektiver Neck dissection links wurde zeitnah durchgefûhrt. Basalzelladenokarzinome zählen zu den niedrig-malignen Parotistumoren mit einer guten Prognose. Die Abgrenzung von Basalzelladenomen und adenoidzystischen Karzinomen ist erschwert. Die korrekte histologische Diagnose ist für die therapeutische Strategie entscheidend. Die Therapie der Wahl besteht in einer Parotidektomie unter Monitoring des N. facialis und ggf. eine Neck dissektion. Eine Nachbestrahlung sollte bei Auftreten eines Rezidivs erwogen werden. Da die lokale Rezidivrate bei nahezu 30% liegt, ist eine engmaschige Nachsorge unvermeidlich.
Publication History
Article published online:
12 May 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany