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DOI: 10.1055/s-0043-1766877
Nur eine granulierende Otitis externa?
Falldarstellung Ein 9-jähriges Mädchen stellte sich erstmals 04/21 in unserer Ambulanz vor. Anamnestisch stürzte das Kind 12/20 auf einem Feld und es kam zu einer Pfählungsverletzung des Hartgaumens. Diese wurde extern gereinigt und Fremdmaterial entfernt. Im weiteren Verlauf habe der Vater wiederholt weitere Fremdkörper oral entfernt. Ab 01/21 kam es zu einer rezidivierenden granulierenden Otitis externa links, welche zweimalig operativ versorgt wurde. Im Rahmen der Erstuntersuchung zeigte sich der linke Gehörgang mit Granulationsgewebe ausgefüllt. Enoral war im Bereich des 17 ein Gewebeplus sichtbar. Sowohl die Mundöffnung als auch der feste Kieferschluss waren schmerzbedingt eingeschränkt. In der Computertomographie zeigte sich ein Fremdkörper medialseitig des Kiefergelenksköpfchens links mit Arrosion desselbigen, sowie eine Konturunterbrechung der Kortikalis. Am 04.05.2021 erfolgte, zusammen mit den Kollegen der MKG, die enorale Exploration der Wunde. Hier konnte kein weiterer Fremdkörper geborgen werden. Im Rahmen der intraoperativen Ohrmikroskopie zeigte sich, nach entfernen des Granulationsgewebes ein Defekt im Bereich der Gehörgangsvorderwand/zum Kiefergelenk. über diesen Defekt konnten mehrere, maximal 3 cm lange Fremdkörper entfernt werden. Beim Wechsel der oral eingelegten Tamponade, erfolgte die erneute Ohrmikroskopie. Im Gehörgang zeigte sich weiterhin viel Granulationsgewebe und es konnten nochmals mehrere Holzfragmente entfernt werden. In der Kontroll-MRT konnten keine weiteren Fremdkörper dargestellt werden. Unter einer intensiven oralen und topischen Antibiotikatherapie war das Granulationsgewebe rasch regredient und die Mundöffnung war im Verlauf wieder uneingeschränkt möglich.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
27. Juni 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany