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DOI: 10.1055/s-0043-1766865
Halsschmerzen bei einem 1,5 Jahre alten Mädchen
Peritonsillarabszesse stellen ein akutes Krankheitsbild in der HNO dar, die gehäuft im jungen Erwachsenenalter auftreten. In der Kinderklinik sind Peritonsillarabszesse eher selten. Die Entstehung wird auf eine Abszedierung von lymphatischem Gewebe (v.a. Weber-Drüse im Bereich des oberen Tonsillenpols) als Komplikation rezidivierender Tonsillitiden zurückgeführt. Die Symptome reichen von Halsschmerzen, Schluckstörung, Kieferklemme, kloßiger Stimme mit starker Allgemeinzustandsreduktion bis hin zu akuter Dyspnoe. Therapeutisch erfolgt die Abszesspunktion oder -spaltung bzw. Abszess-Tonsillektomie, die intravenöse antibiotische sowie analgetische Therapie.
Fallvorstellung Vorstellung eines 1,5 Jahre alten Mädchens mit starkem Fieber bis 40°C und Schluckbeschwerden. Klinisch präsentierte sich die Patientin mit einer Dysphagie, Trinkschwäche sowie Lymphadenitis colli links. Enoral zeigte sich eine deutliche Asymmetrie des Gaumenbogens links. Laborchemisch ergaben sich erhöhte Infektparameter mit einem CRP von 20,1 mg/dl sowie einer Leukozytose. Der HNO-Status sowie die Sonografie des Halses ergaben klinisch die Diagnose eines Peritonsillarabszesses links, sodass die Indikation zur Abszess-Tonsillektomie gestellt wurde. Intraoperativ gelang die Abszess-Spaltung. Hierbei präsentierte sich in der Abszesshöhle eine Daunenfeder, die als Ursache des Peritonsillarabszesses gewertet werden kann.
Ergebnisse Peritonsillarabszesse im jungen Kindesalter stellen eine seltene Diagnose dar. Therapeutisch steht ebenfalls die Abszess-Spaltung im Rahmen einer Abszess-Tonsillektomie sowie die intravenöse antibiotische Therapie im Vordergrund. Als besonders seltene Ursache können jedoch auch Fremdkörper ursächlich für die Entstehung einer Entzündung und Abszedierung des Tonsillengewebes sein.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
27. Juni 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany