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DOI: 10.1055/s-0043-1766682
Volldigitaler Flipped Classroom als Element eines integrierten Lehrkonzeptes für die HNO-Heilkunde
Volldigitale Lehrkonzepte sind im Medizinstudium unüblich und in der Theorie bisher als nicht sinnvoll angesehen. Durch die Impulse der fehlenden Präsenzlehre wurde an der Universitätsmedizin Göttingen im Rahmen eines Projektes ein volldigitaler Flipped Classroom zum Thema Speicheldrüsenerkrankungen erfolgreich etabliert und mittlerweile in das Lehrkonzept mit Präsenzlehre im Modulunterricht der HNO-Heilkunde integriert. Zur Vorbereitung wurden interaktive Videos zum Thema zur Verfügung gestellt. In der digitalen Live-Veranstaltung in der Folge die Sonographie der Speicheldrüsen demonstriert und in Breakout-Sessions digitale Gruppenarbeit mit 10-15 Studierenden durchgeführt. Die Veranstaltung wurde über drei Semester dezidiert begleitend evaluiert. Im Ergebnis zeigt sich sowohl auf Seite der Studierenden, als auch der Dozierenden eine hohe Zufriedenheit mit Arbeitsatmosphäre, Lernerfolg und digital geführter Interaktion. Der Arbeitsaufwand auf der Seite der Dozierenden ist initial insbesondere zur Erstellung der digitalen Vorbereitung hoch, nimmt jedoch nach erfolgter Etablierung deutlich ab. Einen Einfluss auf die Prüfungsergebnisse konnte nicht festgestellt werden. Zusammenfassend konnte das Pilotprojekt zeigen, dass themenbezogen auch eine volldigitale Lehre im Medizinstudium und speziell in der HNO-Heilkunde punktuell gewinnbringend sein kann. Besondere Impulse ergaben sich durch die digitale Gruppenarbeit und die Integration der Sonographie. Herausforderungen des Konzeptes ergaben sich nicht in der didaktischen, jedoch in der organisatorischen Integration in die Präsenzlehre.
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Förderlinie Innovation plus
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. Mai 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany