Rofo 2023; 194(S 01): S121-S122
DOI: 10.1055/s-0043-1763235
Abstracts
Case-Report
Notfalldiagnostik/Intensivmedizin

Revisionsoperation bei intraperikardial vergessener Kompresse nach David-OP: Zeit für ein Update in der Intensivdiagnostik

L Kroll
1   Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie u, Essen
,
T Schlosser
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen
,
S Zensen
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen
› Author Affiliations
 

Einleitung Postoperative Röntgen-Thorax-Untersuchungen werden regelmäßig zur Identifikation von Komplikationen nach herzchirurgischen Operationen durchgeführt. Exakte klinische Angaben sind dabei essenziell, jedoch nicht immer ausreichend [1] ([Abb. 1]), ([Abb. 2]).

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Abb. 1
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Abb. 2

Anamnese Bei einem 52-jährigen Patienten wurde nach David-Operation (Aorta ascendens-Prothese mit autologer Aortenklappenreimplantation) am 9. postoperativen Tag im Röntgen-Thorax vor Entlassung ein zuvor als extrakorporal aufliegend gewertetes Fremdmaterial in der lateralen Projektion als definitiv intrathorokal identifiziert. Im nativen Thorax-CT konnte das Fremdmaterial intraperikardial kaudal des Interventrikulärseptums mit angrenzendem Hämatom mit konsekutiver Anhebung des linken Vorhofs lokalisiert werden. Mittels Resternotomie wurde eine Kompresse aus dem Perikard entfernt, nach fünf Tagen wurde der Patient asymptomatisch entlassen ([Abb. 3]), ([Abb. 4]).

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Abb. 3
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Abb. 4

Diskussion Die Befundung von Röntgen-Thorax-Studien kann bei thoraxchirurgischen Intensivpatienten aufgrund von häufig zahlreichen intrakorporalen Installationen als auch extrakorporalen Fremdmaterialien herausfordernd sein. Das Fallbeispiel verdeutlicht die Relevanz ausreichender klinischer Informationen, um eine genaue Beurteilung von Installationen, aber auch die Identifikation unbeabsichtigt verbliebener Fremdmaterialien zu ermöglichen. Bei Verlaufskontrollen sind strukturierte klinische Angaben, aus denen das Operationsverfahren und alle Installationen für den Radiologen nachvollziehbar sind, notwendig. Alternativ wäre eine KI-basierte Auswertung der Installationen oder integrierte Kameras, die auf den Lichtvisier begrenzte Fotos der Serie beifügen, ein simpler technischer Ansatz um diese Informationen zu liefern und Fehlannahmen sowie vermehrte Rückfragen zu vermeiden ([Abb. 5]).

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Abb. 5


Publication History

Article published online:
13 April 2023

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Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

 
  • Quellen 

  • 1 Baratella et al. Chest X-ray in intensive care unit patients: what there is to know about thoracic devices. Diag Interv Radiol. 2021. 10.5152/dir.2021.20497. Bentz et al. Intensive care unit imaging. Clin Chest Med. 2015. doi:10.1016/j.ccm.2015.02.006