Rofo 2023; 194(S 01): S79
DOI: 10.1055/s-0043-1763163
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Urogenitale Radiologie

Charakterisierung von Prostatakarzinomen in der 23Na MRT mittels interner Referenzen

F Tollens
1   Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
A Adlung
2   Computerunterstützte Klinische Medizin, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Deutschland, Mannheim
,
A Strittmatter
2   Computerunterstützte Klinische Medizin, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Deutschland, Mannheim
,
N Westhoff
3   Klinik für Urologie und Urochirurgie, Universitätsmedizin Mannheim, Deutschland, Mannheim
,
D Hausmann
4   Institut für Radiologie, Kantonsspital Baden, Schweiz, Baden
,
S O Schönberg
5   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Deutschland, Mannheim
,
L R Schad
2   Computerunterstützte Klinische Medizin, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Deutschland, Mannheim
,
F G Zöllner
2   Computerunterstützte Klinische Medizin, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Deutschland, Mannheim
,
D Nörenberg
5   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Deutschland, Mannheim
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Quantifizierung der Natriumgewebekonzentration in gesundem Prostatagewebe und in Prostatakarzinomen basierend auf der 23Na MRT mit internen Referenzen, um das Potential als nicht-invasiver Biomarker zur Charakterisierung suspekter Prostataläsionen zu evaluieren.

Material und Methoden 36 Patienten mit klinischem Verdacht auf ein Prostatakarzinom erhielten neben der multiparametrischen MRT-Untersuchung der Prostata zusätzlich eine 23Na MRT-Quantifizierung. Die Bildakquisition erfolgte bei 3.0 T Feldstärke (Magnetom Skyra, Siemens Healthineers, Erlangen, Deutschland) mit einer doppelresonanten 1H/23Na-Körperspule (Rapid Biomedical, Rimpar, Deutschland). Zur Natriumquantifizierung wurden regions of interest (ROIs) in den rechten und linken Femoralgefäßen platziert und publizierte mittlere Natriumkonzentrationen von 81mM für Blut angenommen. Ausgehend von Segmentierungen der gesamten Prostata, der peripheren Zone, der suspekten Läsionen und kontralateral gespiegelten ROIs wurden durchschnittliche Natriumkonzentrationen berechnet.

Ergebnisse Bei allen Patienten mit PI-RADS 5- (n=5) und PI-RADS 4-Befunden (n=3) gelang ein stanzbioptischer Karzinomnachweis (Gleason≥3+3). Die Natriumkonzentrationen in den rechten und linken Femoralgefäßen wiesen keinen signifikanten Unterschied auf (3.3±2.2 mM, p=0.076). Die durchschnittliche Natriumkonzentration in der PZ war mit 40.7±6.0 mM signifikant höher als in der TZ mit 37.5±5.7 mM (p=0.0004). 9 suspekte Herdbefunde der 8 Patienten wiesen mit 32.2±5.5 mM signifikant niedrigere Natriumwerte auf als die kontralateralen Vergleichsregionen (36.1±3.9, p=0.0181).

Schlussfolgerungen Interne Referenzen erlauben die reproduzierbare Quantifizierung der Natriumgewebekonzentration. Für Prostatakarzinome konnten signifikant erniedrigte Natriumwerte nachgewiesen werden. Dies unterstreicht das Potential der Natriumgewebekonzentration, in der Präzisionsmedizin als quantitativer Biomarker zur Charakterisierung von fokalen Prostataläsionen beizutragen.



Publication History

Article published online:
13 April 2023

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