Gesundheitswesen 2023; 85(S 01): S12
DOI: 10.1055/s-0043-1762664
Abstracts | BVÖGD/BZÖG
27.04.2023
Fachausschuss Umweltmedizin – Block 1
09:00 – 10:30 ‖ Tagungsraum 4

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS): Trinkwasser-Monitoring in Sachsen-Anhalt

R. Schnorr
 

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Stoffgruppe von etwa 5.000 synthetischen Verbindungen. Durch die vielfältigen Emissionen und Verteilungspfade sowie die hohe Persistenz und Mobilität, vor allem der kurzkettigen PFAS, verbreiten sich solche Stoffe ubiquitär in der gesamten Biosphäre und damit auch im Wasserkreislauf.

Diese Verbindungen, die zahlreiche Kohlenstoff-Fluor-Bindungen aufweisen, sind chemisch und thermisch sehr stabil und weder abiotisch noch biologisch abbaubar. D. h., dass sie sich in Flora und Fauna anreichern und so z. B. Lebensmittel und Trinkwasser verunreinigen können.

Im Februar 2020 haben das Europäische Parlament und der Rat der Europäische Union eine neue Trinkwasserrichtlinie (EU-TWRL) veröffentlicht, die einen Parameterwert für die Summe von 20 ausgewählten PFAS von 0,1 µg/L vorgibt. Daraufhin hat das Umweltbundesamt (UBA) den Ländern empfohlen, ein geeignetes Analysenverfahren zu etablieren und sich im Rahmen eines Roh- und Trinkwasser-Monitorings einen Überblick zum Vorkommen dieser Stoffe zu verschaffen.

Hier berichten wir über unsere ersten Untersuchungsergebnisse und geben einen Überblick über die Eigenschaften der 20 PFAS (EU-TWRL). Außerdem fassen wir den heutigen Kenntnisstand zur toxikologischen Bewertung und den technischen Möglichkeiten zur Trinkwasseraufbereitung zusammen.



Publication History

Article published online:
08 March 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany