Abstract
Background In view of the increased risk of developing colorectal cancer (CRC) in individuals
with affected first-degree relatives (FDRs), the German evidence-based S3 guideline
recommends having the first screening colonoscopy early and then, following a normal
examination, repeating it at least every 10 years. The aim of this analysis was to
explore colonoscopy interval recommendations in clinical practice among individuals
aged < 55 years with a familial risk of CRC.
Methods We analyzed data from the FRIDA.Frankfurt study. Patients aged 40 – 54 years with
at least 1 reported FDR with CRC (excluding suspected/known hereditary cancer syndromes)
and a normal colonoscopy result (no findings) were included. Data on colonoscopist
recommendations for intervals between subsequent colonoscopies were extracted from
colonoscopy reports.
Results Of 63 reports of normal colonoscopies, 20 (32 %) did not include a recommendation
on when to undergo a further colonoscopy. Of 43 reports with recommendations, 40 (93 %)
suggested an interval that was shorter than the recommended maximum interval in the
guideline: 1 (2 %) was for a 3-year interval, 37 (86 %) were for 5-year intervals,
and 2 (5 %) were for 8-year intervals.
Conclusions Although the low number of cases limits generalizability, the results indicate that
recommended intervals in clinical practice are considerably shorter than the recommended
maximum interval in the guideline.
Zusammenfassung
Hintergrund Unter Berücksichtigung des erhöhten Risikos für kolorektale Karzinome (KRK) bei Personen
mit von einem KRK betroffenen Angehörigen ersten Grades wird in der deutschen S-3
Leitlinie eine frühe Durchführung der ersten Koloskopie und bei unauffälligem Befund
eine Kontrolle mindestens alle 10 Jahre empfohlen. Ziel dieser Untersuchung war die
Analyse von Empfehlungen aus der klinischen Praxis zum Intervall der Früherkennungskoloskopie,
die für Personen unter 55 Jahren mit familiärem Risiko ausgesprochen wurden.
Methode Analyse von Daten der Studie FRIDA.Frankfurt: Personen im Alter von 40 bis 54 Jahren
mit mindestens einem Angehörigen ersten Grades mit KRK und unauffälliger Koloskopie
wurden eingeschlossen. Personen mit Verdacht auf oder bekanntem hereditären Syndrom
wurden ausgeschlossen. Angaben zu empfohlenen Intervallen zur nächsten Koloskopie
wurden aus Koloskopieberichten extrahiert.
Ergebnisse Von 63 Berichten zu unauffälligen Koloskopien enthielten 20 (32 %) keine Empfehlung
zum Zeitpunkt der nächsten Koloskopie. Von 43 Berichten mit Empfehlung enthielten
40 (93 %) eine Empfehlung für ein kürzeres Intervall als das in der Leitlinie genannte
maximale Intervall: Ein Bericht (2 %) enthielt die Empfehlung 3 Jahre, 37 (86 %) die
Empfehlung 5 Jahre und 2 (5 %) die Empfehlung 8 Jahre bis zur nächsten Koloskopie.
Schlussfolgerung Obwohl die geringe Zahl der Fälle die Generalisierbarkeit limitiert, weisen die Ergebnisse
darauf hin, dass die empfohlenen Intervalle in der Praxis deutlich kürzer sind als
das empfohlene maximale Intervall der Leitlinie.
Key words
colorectal neoplasms - familial risk - colonoscopy - surveillance - screening
Schlüsselwörter
Kolorektales Karzinom - familiäres Risiko - Koloskopie - Kontrolle - Screening