Editorial

Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr, das uns gegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung; und wollen sehen, daß wirs nehmen lernen, ohne allzuviel fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat, an die, die Notwendiges, Ernstes und Großes von ihm verlangen.

(Rainer Maria Rilke (1875–1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an seine Frau Clara am 1. Januar 1907)

Liebe Leserinnen und Leser,

die Bedeutung eines Jahreswechsels ist für jeden Einzelnen vielfältig und birgt entsprechende Herausforderungen. Die Redaktion und der Fachbeirat der JuKiP haben sich auch für dieses Jahr Themen vorgenommen, die die Praxisrelevanz hervorheben. Dabei werden unterschiedliche Perspektiven eingenommen, um beispielsweise berufspolitische und -rechtliche sowie pflegewissenschaftliche Dimensionen zu diskutieren.

Die Inhalte der JuKiP orientieren sich an den bestehenden Rubriken. Praxis-Serien wie zum Beispiel über Kinästhetik Infant Handling werden fortgeführt und erweitert. Spezifische Handlungssituationen werden aufgegriffen, um Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien besser versorgen zu können. Handlungssituationen können sich aufgrund besonderer Therapieformen oder Versorgungssituationen ergeben. Pflegefachpersonen müssen somit Entscheidungen treffen, um die beste Handlungsoption für die Betroffenen umsetzen zu können. Hierbei helfen unter anderem die Auseinandersetzung mit verschiedenen Verfahrenstechniken, beispielsweise die Fototherapie, und die Nutzung von Leitfäden, die die multiprofessionelle pädiatrische Palliativversorgung unterstützen.

In dieser Ausgabe der JuKiP haben wir die Pflegekammer und ihren Nutzen für die Pflegeberufe und insbesondere für die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege als Schwerpunkt festgelegt. Die erste Pflegekammer in Deutschland nahm am 25.01.2016 in Rheinland-Pfalz ihre Arbeit auf. Die verschiedenen Aufgabenfelder einer Pflegekammer werden am Beispiel dieser Landespflegekammer aufgezeigt, um einen umfassenden Überblick zu geben.

Da Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in den unterschiedlichen Lebensphasen bzw. Lebensräumen der Kinder und Jugendlichen und ihren Familien stattfindet, sind diese lebensweltbezogenen Bedingungen auch weiterhin Schwerpunkte, die die Beiträge dieses Fachmagazins prägen. Somit möchten wir Sie in diesem Jahr wieder auffordern, mit uns zu diskutieren, kritisch zu sein und Ideen beizusteuern, um die Relevanz und Aktualität der Veröffentlichungen zu reflektieren.

Wir freuen uns auf das bevorstehende JuKiP-Jahr und wünschen Ihnen ein gesundes neues Jahr 2018!

Martina Gießen-Scheidel