Z Sex Forsch 2017; 30(04): 368-378
DOI: 10.1055/s-0043-121974
Dokumentationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sexualpädagogische Arbeit mit jungen Geflüchteten – Ein Praxiseinblick

Working in Sex Education with Young Migrants: A Practical Insight
Christina Witz
a   Institut für Sexualpädagogik, Dortmund
,
Helge Jannink
a   Institut für Sexualpädagogik, Dortmund
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Publication History

Publication Date:
04 January 2018 (online)

Zusammenfassung

In diesem Praxisbeitrag werden zwei Projekte vorgestellt, die der Autor und die Autorin unabhängig voneinander durchgeführt haben, und die zeitlich vor und nach der großen in Deutschland bemerkbaren Fluchtbewegung 2015 liegen: Christina Witz hat von Juni 2013 bis Dezember 2014 im Medienzentrum der GWA St. Pauli Hamburg in einem Langzeitprojekt mit jungen farsischsprachigen Frauen den Kurzfilm „Gut zu wissen – Besuch bei der Frauenärztin“ erarbeitet. Helge Jannink hat im Rahmen des sexualpädagogischen Angebots des Familienplanungszentrums e. V. Hamburg im Jahr 2016 mehrere Kurzzeitveranstaltungen für männliche unbegleitete minderjährige Geflüchtete durchgeführt. Sexualpädagogische Arbeit mit jungen Geflüchteten wird exemplarisch anhand dieser beiden Lang- bzw. Kurzzeitprojekte vorgestellt und abschließend wird die Frage diskutiert, ob sich im Zusammenhang mit der Zielgruppe der Geflüchteten Unterschiede zur klassischen sexualpädagogischen Praxis ausmachen lassen.

Abstract

In this practical contribution two projects are presented that the authors conducted independently from one another and which are located chronologically before and after the noticeably major immigration wave in Germany in 2015: Christina Witz worked on the short film “Good to know – an appointment with the gynaecologist” with young farsi-speaking women in a long-term project at the media centre of the GWA St Pauli (Medienzentrum der GWA St. Pauli) between June 2013 and December 2014. Helge Jannink conducted several short term events for male, unaccompanied under-age refugees within the framework of the sex education programme of the family planning centre (Familienplanungszentrum e. V.) in Hamburg in 2016. Sex eduction with young refugees is presented here by means of these examples of long-term and short-term projects and concludes by asking the question as to whether differences can be discerned between the work in connection with the refugee target group and classical sex education practice.

 
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