Intensivmedizin up2date 2018; 14(02): 187-201
DOI: 10.1055/s-0043-121046
Internistische Intensivmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pulmorenales Syndrom auf der Intensivstation: Differenzialdiagnose, Diagnostik und Therapie

Pulmorenal syndrome in the intensive care unit: differential diagnosis, diagnostic approach and therapy
Moritz Mahling
,
Frederick Pfister
,
Ferruh Artunc
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Publication Date:
15 May 2018 (online)

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Eine zeitgleiche Lungen- und Nierenschädigung ist eine häufig anzutreffende Krankheitsmanifestation bei Intensivpatienten. Am häufigsten liegt ein Multiorganversagen bei Sepsis vor, dennoch muss auch immer an seltenere Ursachen wie beispielsweise ein pulmorenales Syndrom im Rahmen von Vaskulitiden gedacht werden. Dieser Artikel beschreibt die Differenzialdiagnosen, Diagnostik und Therapie bei pulmorenalem Syndrom auf dem Boden einer autoimmunen Genese.

Kernaussagen
  • Kleingefäßvaskulitiden sind eine wichtige Differenzialdiagnose einer zeitgleichen Lungen- und Nierenschädigung.

  • Bei pulmonalen Hämorrhagien und/oder Mikrohämaturie sollte der Verdacht auf eine Vaskulitis geäußert werden.

  • Eine serologische Diagnostik sollte erfolgen, insbesondere auf MPO-ANCA, PR3-ANCA sowie Anti-GBM-Antikörper.

  • Die Diagnose sollte, wann immer möglich, mittels einer (Nieren-)Biopsie bestätigt werden.

  • Die Therapie sollte so früh wie vertretbar eingeleitet werden. Bei hochgradigem Verdacht ist auch ein Therapiebeginn vor histologischer Sicherung zu erwägen.

  • Die initiale Immunsuppression besteht aus Glukokortikoiden, kombiniert mit Cyclophosphamid oder Rituximab (bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden).

  • Schwer betroffene Patienten profitieren von einem therapeutischen Plasmaaustausch.