Psychiatr Prax 2018; 45(01): 49-50
DOI: 10.1055/s-0043-120896
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die abklingende Psychose

Contributor(s):
Julian Schwarz
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Publication Date:
02 January 2018 (online)

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In der Mitte des letzten Jahrhunderts hat Klaus Conrad seine wegweisenden Untersuchungen über die beginnende Schizophrenie [1] veröffentlicht. Anhand von gestaltpsychologischen Einzelfallanalysen psychotisch erkrankter Kriegsveteranen entwickelte er seine Verlaufstypologie schizophrener Störungen und führte die Begriffe „Trema“, „Apophänie“ und „Überstieg“ in den psychiatrischen Sprachgebrauch ein. Seither haben die klassische europäische Psychopathologie und Krankheitslehre nur wenig erfolgreiche Versuche unternommen, ihr defizit-orientiertes Krankheitsverständnis zu überwinden. Zwar hat die Recoverybewegung der letzten Jahrzehnte einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, das Genesungspotenzial Betroffener in die psychiatrische Praxis mit herein zu nehmen, dennoch fehlt es der Psychopathologie bislang an Möglichkeiten, neben einer einlaufenden oder manifesten, auch eine sich in Genesung befindliche Psychose psychopathologisch zu beschreiben.

 
  • Literatur

  • 1 Konrad K. Die beginnende Schizophrenie. Köln: Edition das Narrenschiff im Psychiatrie Verlag; 2013: 39