Neuroradiologie Scan 2017; 07(04): 249
DOI: 10.1055/s-0043-119423
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Zerebrovaskulär
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Zervikalarteriendissektion ist bei älteren Patienten häufiger als gedacht

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Publication Date:
24 October 2017 (online)

Eine Zervikalarteriendissektion ist in der Allgemeinbevölkerung relativ selten, stellt aber bei jüngeren Patienten eine wesentliche Ursache von Schlaganfällen dar. Bei älteren Menschen wird sie dagegen als Rarität betrachtet, hier gelten atherosklerotische Veränderungen und Embolien als wesentliche Ursache ischämischer Insulte. Liegt das aber vielleicht (auch) daran, dass in dieser Altersgruppe nicht systematisch nach dem Befund gesucht wird?

Fazit

Eine Zervikalarteriendissektion ist bei älteren Patienten zwar seltener als bei jüngeren, so die Autoren, sie ist aber bei weitem nicht auszuschließen. Das Fehlen der als typisch angesehenen Symptome, wie lokale Schmerzen und mechanische Trigger der Dissektion, könnten zu einer Unterdiagnose in dieser Altersgruppe beitragen. In Anbetracht der schlechteren neurologischen Prognose empfehlen Traenka et al., eine Dissektion als Differenzialdiagnose auch bei älteren Schlaganfallpatienten zu erwägen.