intensiv 2017; 25(06): 280-281
DOI: 10.1055/s-0043-118875
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
06 November 2017 (online)

Schwein gehabt!

Das für Diabetiker notwenige Insulin stammte noch vor 30 Jahren aus den Bauchspeicheldrüsen von Schweinen – das war dem Humaninsulin am ähnlichsten, der Unterschied lag in nur einer einzigen Aminosäure. Dabei „verbrauchte“ ein Diabetiker pro Woche etwa ein Schwein. Für die heute rund 300 Millionen insulinpflichtigen Diabetiker weltweit bräuchte man jährlich die Bauchspeicheldrüsen von 1,5 Milliarden Schweinen. Da es schätzungsweise nur knapp eine Milliarde Schweine auf der Welt gibt, würde es wahrscheinlich schnell zu einem Lieferengpass kommen. Gut, dass es seit Anfang der 1980er-Jahre dank der pharmazeutischen Forschung und der Gentechnik Mikroorganismen gibt, denen das menschliche Gen für Insulin übertragen werden konnte und die so die Insulinproduktion in großen Mengen gewährleisten. Wegen des Insulins muss also kein Schwein mehr auf die Schlachtbank.

Mittlerweile forscht die Wissenschaft bereits an sogenannten „Smart-Insulinen“, die nur dann wirken sollen, wenn der Blutzucker erhöht ist.

Quelle: Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V.