Pneumologie 2018; 72(07): 514-522
DOI: 10.1055/s-0043-118628
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfahrungen außerklinisch invasiv und nicht invasiv beatmeter Menschen – eine systematische Literaturrecherche qualitativer Forschungen

Experiences of Patients with Invasive and Non-Invasive Home Mechanical Ventilation – a Systematic Review of Qualitative Research

Autoren

  • V. Nelißen

    Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Department Pflegewissenschaft
  • S. Metzing

  • W. Schnepp

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

eingereicht 24. Mai 2017

akzeptiert nach Revision 21. August 2017

Publikationsdatum:
18. Oktober 2017 (online)

Zusammenfassung

Ziel der Studie Menschen können nach einem Lungenversagen oder aufgrund einer neurodegenerativen Erkrankung außerklinisch beatmet werden. Dies kann in verschiedenen Wohnformen erfolgen. Der vorliegende Artikel geht der Frage nach, welche Erfahrungen außerklinisch invasiv beatmete Menschen machten und wie sie ihr nun neues Leben gestalten.

Methodik Aufgrund einer systematischen Literaturrecherche wurden qualitative Studien analysiert, die die soziale Wirklichkeit außerklinisch invasiv und nicht invasiv beatmeter Menschen abbilden.

Ergebnisse Es konnten elf internationale Studien mit einem qualitativen Forschungsdesign identifiziert werden. Studien, die die Erfahrungen invasiv beatmeter Menschen in Deutschland untersuchen, fehlen bislang noch. Die Analyse führte zu den Themenfeldern: Erleben des Beatmungsbeginns, Leben mit der Beatmung, Sicherheit, Familienleben, Stigmatisierung und ein Leben in Abhängigkeit, jedoch selbstbestimmt.

Schlussfolgerung Menschen, die außerklinisch invasiv oder nicht invasiv beatmet werden müssen, fällt es schwer, sich für die Beatmung und den richtigen Zeitpunkt des Beginns der Beatmung zu entscheiden. Mit der Beatmung verbinden sie dann wieder ein positives Lebensgefühl. Um ein selbstbestimmtes und aktives Leben den Menschen auch mit einer invasiven Beatmung zu ermöglichen, ist es für Gesundheitsdienstleister wichtig, die Bedürfnisse beatmeter Menschen zu kennen und sich individuell darauf einzustellen.

Abstract

Aim of the study Human beings can be ventilated outside of a hospital after a lung failure or due to a neurodegenerative disease. This can be done in different living conditions. This article examines the question of what experiences such patients have made with invasive home mechanical ventilation, and how they have adapted their new lives.

Methodology On the basis of a systematic literature research, qualitative studies were analyzed that depict the social reality of patients with invasive and non-invasive home mechanical ventilation.

Results Eleven international studies with a qualitative research design could be identified. Studies that investigate the experiences of patients with invasive ventilation in Germany have not yet been published. The analysis led to the following topics: experiencing the start of ventilation, living with ventilation, safety, family life, stigmatization and a life with dependence, but self-determined.

Conclusion Human beings who need to be out of hospital an invasive or non-invasive ventilation, it is difficult to decide for the ventilation and the right time to begin it. With the ventilation, they then connect a positive feeling of life. To enable a self-determined and active life to humans with invasive ventilation, it is important for health care providers to know the needs and to adapt to them individually.