Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2017; 22(04): 176-177
DOI: 10.1055/s-0043-117285
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Roland Berger Krankenhausstudie – Wirtschaftliche Lage der Kliniken hat sich 2016 verschlechtert

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Publication Date:
28 August 2017 (online)

Die wirtschaftliche Lage der deutschen Kliniken hat sich im vergangenen Jahr erneut zugespitzt: Trotz steigender Umsätze konnten über 40 Prozent von ihnen keinen Überschuss erwirtschaften. Deshalb investieren fast 60 Prozent der Krankenhäuser zu wenig in moderne Infrastrukturen. Besonders deutlich wird dieses Defizit bei der Digitalisierung: Zwar sagen knapp 90 Prozent der Kliniken, dass sie bereits eine Digitalstrategie entwickelt haben, allerdings fehlt es ihnen an finanziellen Mitteln, um diese auch umzusetzen und die notwendigen IT-Kapazitäten aufzubauen. Das ist ein Ergebnis der „Krankenhausstudie 2017“, für die die Experten von Roland Berger Vorstände und Geschäftsführer der 500 größten deutschen Krankenhäuser befragt haben.

Auf den ersten Blick sieht die Lage noch positiv aus: Der Umsatz der befragten Krankenhäuser steigt. So haben 96 % der deutschen Kliniken im Jahr 2016 mehr umgesetzt als im Vorjahr. „Vor allem Fachbereiche mit einem hohen Anteil an älteren Patienten, wie die Neurologie und die Kardiologie, bleiben Wachstumstreiber“, erklärt Peter Magunia, Leiter der Roland Berger Healthcare Practice Deutschland.

Doch die Anzahl der Kliniken, die einen Überschuss vorweisen können, ist auf 59 % gesunken – 2015 waren es noch 72 %. Und auch für die kommenden Jahre erwarten 60 % der befragten Krankenhausmanager eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Um profitabel zu wirtschaften, müssten die Kliniken aufgrund des Krankenhausfinanzierungssystems effizienter werden und Reserven aufbauen – doch das gelingt ihnen momentan nicht.

Die vollständige Studie können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen

Nach Angaben der Roland Berger Holding GmbH