Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 02): S115-S120
DOI: 10.1055/s-0043-115959
DDG Praxisempfehlung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nephropathie bei Diabetes[1]

M. Schlosser
1   Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena
,
C. Hasslacher
2   Diabetesinstitut Heidelberg, Heidelberg
,
G. Wolf
1   Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena
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Publication History

Publication Date:
09 November 2017 (online)

Definition

Diabetesassoziierte Nierenerkrankungen umfassen alle Formen der renalen Schädigung, die bei Patienten in Verbindung mit Diabetes mellitus auftreten können, und sind in der Frühform durch konsequente Blutzucker- und Blutdruckkontrollen vermeidbar oder teilweise langfristig reversibel.

Der Verlauf der diabetischen Nephropathie ist beim Typ-1- und Typ-2-Diabetes charakterisiert durch:

  • Veränderungen der Albuminausscheidung im Urin,

  • Abnahme der glomerulären Filtrationsleistung,

  • Entwicklung oder Verstärkung von Hypertonie, Dyslipoproteinämie und weitere diabetestypische Komplikationen.

Die Nephropathiestadien und die assoziierten Begleiterkrankungen sind in [Tab. 1] aufgeführt. In der Klassifizierung der chronischen Niereninsuffizienz nach KDIGO wird die Albuminurie als prognostischer Marker in eine Mikro- und Makroalbuminurie eingeteilt und findet Berücksichtigung auch bei nur geringgradig eingeschränkter GFR ([Tab. 2]).

Praxistool (s.  Anhang)

[Tab. 1]: Nephropathiestadien und assoziierte Begleiterkrankungen

[Tab. 2]: Stadien der chronischen Niereninsuffizienz und Prognose nach KDIGO

1 Diese Praxisempfehlung lehnt sich an die Nationale Versorgungsleitlinie „Nierenerkrankungen bei Diabetes im Erwachsenenalter“ an.