Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2018; 13(01): 67-78
DOI: 10.1055/s-0043-115397
Systemerkrankungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Juvenile Osteochondrosen und Osteonekrosen

Thomas Wirth
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Publikationsdatum:
02. Februar 2018 (online)

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Im jugendlichen Skelett finden bei der Osteochondrose und der Osteonekrose in unterschiedlicher Häufigkeit pathologische Knochenumbauvorgänge statt. Beide Erkrankungen folgen einem stadienhaften zeitlichen Verlauf mit einem Kondensations-, einem Fragmentations- und einem Ausheilungsstadium, der auch durch operative Maßnahmen nicht unterbrochen werden kann. Die Ursachen für diese krankhaften Knochenumbauprozesse, von denen die Osteochondrosis dissecans die bekannteste und auch häufigste ist, sind letztlich unklar.

Kernaussagen
  • Sowohl die Osteochondrosis dissecans als auch die juvenilen Osteonekrosen folgen einem stadienhaften zeitlichen Verlauf und ändern dabei ihre Morphologie vom Kondensations- über das Fragmentations- zum Ausheilungsstadium.

  • In der Therapie der Osteochondrosis dissecans gilt es, die Ablösung des osteochondralen Herds zu verhindern.

  • Viele Osteonekrosen führen im Ausheilungsstadium nicht zu einer kompletten Wiederherstellung der normalen Anatomie, sondern zu einer Defektheilung. Nur in wenigen Fällen, ganz besonders an der Hüfte und am zweiten Mittelfußköpfchen, hat des Restdeformität eine substanzielle klinische Relevanz.

  • Das Erkrankungsalter spielt für die Prognose der Erkrankung im Hinblick auf verbleibende Deformitäten eine wichtige Rolle.

  • Durch operative Maßnahmen kann der gesetzmäßige zeitliche Ablauf der Erkrankung nicht unterbrochen werden.