Neonatologie Scan 2017; 06(03): 213-214
DOI: 10.1055/s-0043-114647
Aktuell
Stoffwechsel und Ernährung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kurzzeiterhitzung von Muttermilch schont Proteine und reduziert Erregerzahl

Further Information

Publication History

Publication Date:
05 September 2017 (online)

Bei Muttermilchbanken verlangen die Vorgaben zur Inaktivierung von Zytomegalievirus und zur Verminderung der Bakterienzahl eine Holder-Pasteurisierung. Dabei wird die Milch im Wasserbad auf 63 °C erhitzt und über 30 min auf dieser Temperatur gehalten. Das Verfahren ist aber mit der Denaturierung der enthaltenen Proteine verbunden und könnte damit Vorteile der Muttermilchernährung wieder aufheben. Geht es auch schonender?

Fazit

Demnach kann eine nur kurzzeitige Erhitzung auf 62 °C zumindest einige Proteine der Muttermilch besser erhalten als die klassische Behandlung mit 63 °C über 30 min, so die Autoren. Beide Verfahren sind dabei im Hinblick auf ihre antibakterielle Wirkung vergleichbar. Nun sollten die optimalen Einstellungen für das HTST-Verfahren zur Erhaltung der Inhaltsstoffe weiter geklärt werden. Eine Aussage zur klinischen Relevanz dieser Ergebnisse für die Kinder ist anhand der Zahlen allerdings nicht möglich.