Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2017; 27(04): 188-198
DOI: 10.1055/s-0043-113193
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Teilhabe nach Schlaganfall und Schädel-Hirn-Trauma

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Publication Date:
04 September 2017 (online)

Ergebnisse einer Pilotstudie in der ambulanten Neurorehabilitation in Vorarlberg

Pöppl D et al. Teilhabe nach Schlaganfall und Schädel-Hirn-Trauma: Ergebnisse einer Pilotstudie in der ambulanten Neurorehabilitation in Vorarlberg. Akt Neurol 2017; 44(04): 243–251

Hintergrund Anders als in Deutschland ist das bio-psycho-soziale Modell der funktionalen Gesundheit, auf das sich die von der Weltgesundheitsorganisation WHO herausgegebene Internationale Klassifikation von Funktion und Behinderung (ICF) stützt, in Österreich nicht gesetzlich verankert. Mit Blick auf die Einführung einer routinemäßigen Ergebnisevaluation wurde die Frage untersucht, ob die in einer deutschen multizentrischen Beobachtungsstudie in der ambulanten Neurorehabilitation eingesetzten Instrumente auch im österreichischen Rehabilitationskontext anwendbar sind und ob in der wohnortnahen ambulanten Neurorehabilitation in Vorarlberg ähnliche Veränderungen im Sinne der Teilhabe und selbstbestimmten Lebensführung über mehrere Messzeitpunkte beobachtbar sind.

Methodik In einer multizentrischen Beobachtungsstudie wurden in 4 ambulanten neurologischen Rehabilitationseinrichtungen eines Rehabilitationsbetreibers im österreichischen Vorarlberg Rehabilitanden nach Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma zu vier Messzeitpunkten (zu Beginn, am Ende sowie 4 und 12 Monate nach der ambulanten Neurorehabilitation) schriftlich befragt. Zusätzlich erfolgte eine Fremdeinschätzung des Patientenstatus zu Beginn und am Ende der Rehabilitationsmaßnahme durch behandelnde Ärzte.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen Die hier vorgestellten Ergebnisse einer Stichprobe aus 4 ambulanten neurologischen Rehabilitationszentren eines Betreibers im österreichischen Vorarlberg sprechen dafür, dass die eingesetzten Instrumente sinnvoll zur teilhabeorientierten Ergebnisevaluation eingesetzt werden können. Zur routinemäßigen Ergebnisevaluation eignet sich eine reduzierte Auswahl an Instrumenten und eine Adaptation für schwerer betroffene Rehabilitanden.