Sprache · Stimme · Gehör 2017; 41(03): 120-121
DOI: 10.1055/s-0043-110446
Hören - Erkennen - Verstehen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sprachförderung vs. Sprachtherapie

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Publication Date:
19 September 2017 (online)

Sprachentwicklung verläuft von Kind zu Kind zeitlich verschieden und ist abhängig u. a. von genetischer Disposition und Umwelteinflüssen. Soziale Lebensumstände und Herkunft der Kinder wirken sich hierbei variabel auf den Spracherwerb aus [1]. Treten Probleme in der Sprachentwicklung auf, muss zwischen normaler und pathologischer Entwicklung differenziert und im Falle einer Störung müssen entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.

Fazit

Sprachförderung und Sprachtherapie werden gelegentlich noch irrtümlich synonym verwendet. Indessen sind Sprachauffälligkeiten von einer Sprachentwicklungsstörung abzugrenzen. Zur Differenzierung ist eine spezifische Diagnostik durch Logopäden und Ärzte unentbehrlich. Aufbauend darauf wird entschieden, ob eine Unterstützung durch Sprachförderung ausreicht oder eine vom Arzt verordnete Sprachtherapie notwendig ist, die auf individuell gestalteten, modellgeleiteten Therapiekonzepten basiert. Nur durch Aufklärung der Eltern und pädagogischen Fachkräfte sowie interdisziplinäre Diagnostik können die Bedürfnisse der Kinder bestmöglich bedient und eine individuelle, ganzheitlich angepasste Unterstützung der Sprachentwicklung gewährleistet werden.