Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2018; 53(03): 220-223
DOI: 10.1055/s-0043-109008
Kasuistik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ungewöhnlicher Fall eines schweren Polytraumas beim Kleinkind – Happy End trotz Fallstricken

Unusual Case of a a Severely Injured Toddler – Pre- and Early Hospital Treatment and Happy End Despite Obstacles
Andreas Klinger
,
Patrick Sperling
,
Hendrik Jansen
,
Johannes Wirbelauer
,
Daniel Vergho
,
Florian Seitz
,
Norbert Roewer
,
Thomas Meyer
,
Ralf Michael Muellenbach
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. März 2018 (online)

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Zusammenfassung

Ein 16 Monate alter Junge erleidet bei einem Verkehrsunfall ein schwerstes Polytrauma (dislozierte offene Beckenfraktur, pelvines Décollement und hämorrhagischer Schock). Die dabei auftretenden Besonderheiten und Fallstricke in der präklinischen und frühen klinischen Versorgung dieses schweren und seltenen Traumas bei pädiatrischen Patienten werden herausgearbeitet, wobei besonders auf die damit einhergehenden medizinisch-einsatztaktischen Schwierigkeiten eingegangen wird.

Abstract

A 16-month-old boy suffers a massive trauma (open dislocated pelvic fracture and decollement with haemorrhagic shock) due to a traffic accident. We present the characteristics and obstacles in the prehospital and early hospital emergency care of this severe and rare trauma in a pediatric patient with an emphasis on medical-operational tactics.

Kernaussagen
  • Das Hinzuziehen eines weiteren Notarztes ohne zeitliche Verzögerung kann vor allem bei seltenen bzw. akut vitalbedrohlichen Notfällen zur Patientensicherheit und Verbesserung der Versorgungsqualität beitragen. Die zusätzlichen Kräfte sollten aber zum frühestmöglichen Zeitpunkt angefordert werden.

  • Beim nicht kontrollierbaren C-Problem hat der schnellstmögliche Transport in die nächstgelegene geeignete Klinik oberste Priorität. Daher sollten nur absolut notwendige lebensrettende Maßnahmen an der Unfallstelle erfolgen.

  • Beim polytraumatisierten Kind ist eine Voranmeldung mittels Arzt-Arzt-Gespräch sehr wichtig.

  • Die Anlage eines i. o. Zugangs ist lebensrettend. Als Punktionsorte kommen in allen Altersklassen die Tibia, der Femur sowie der Humerus infrage.