Der Nuklearmediziner 2017; 40(02): 97-98
DOI: 10.1055/s-0043-108463
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Schädigung der Speicheldrüsen durch Radiojodtherapie

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Publication Date:
13 June 2017 (online)

Nach einer hochaktiven Radiojodtherapie berichten Patienten teilweise über eine unangenehme Mundtrockenheit. Bislang lagen nur spärliche Daten vor, ob und wie 131Jod den Speichelfluss und die Speichelchemie beeinflusst. In der prospektiven Studie erhielten 67 Patienten wegen eines Schilddrüsenkarzinoms eine Radiojodtherapie. Vorher und nachher erfolgten Sialometrien und Speichelanalysen.

Fazit

Bei einem unveränderten Elektrolytprofil fanden die Autoren keine Hinweise auf Sialoadenitiden als Ursache des reduzierten Speichelflusses. Sie vermuten eine azinäre Dysfunktion, die auch die verminderte Amylasesekretion begründe. Die fehlende Korrelation zum 131I-Uptake könnte auf einer individuell unterschiedlichen Regenrationskapazität beruhen. Bei Karzinompatienten mit einem hohen Risiko für Behandlungswiederholungen plädieren die Autoren für die frühe Konsultation von HNO- und Zahnärzten.