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DOI: 10.1055/s-0043-108187
Kleines Buch – große Hilfe - Muslimische Patienten
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
23 June 2017 (online)
Safaa Aloubed, alleinerziehende Mutter von Ali, ist von Syrien nach Deutschland geflohen. Sie wird depressiv und muss in eine Klinik. Dort behauptet sie, von einem Dschinn besessen zu sein. Was ist zu tun? Der Pocket-Guide beantwortet viele auftauchende Fragen, jedoch aus rein psychotherapeutischer und ärztlicher Sicht. Er gibt profunde Auskunft zum Islam und zu Verhaltensweisen im Alltag. Er erläutert die Begriffe „wudu“, „umma“ und „sabr“, klärt über den Zugang von Muslimen zu psychischen Erkrankungen auf und beschreibt mögliche Therapien bis hin zur Bedeutung traditioneller Heiler. Die Autoren widmen sich auch den Aspekten Angehörigenarbeit, Suizid, Hausbesuche und dem islamischen Ehe-, Familien- und Ehrverständnis. Die Kapitel „Innere Haltung der Unterstützer“, der „Umgang mit Gewalt und sexuellem Missbrauch“ und alles zum Geschlechterverhältnis sind spannend zu lesen. Das Literaturverzeichnis ist umfassend, wenn auch teils veraltet.
Ein hilfreiches Buch mit vielen praktischen Tipps für alle, die mit muslimischen Menschen auch jenseits der Psychiatrie arbeiten.
Gabriele Güntert, Ergotherapeutin und Lehrende am Studiengang Ergotherapie Salzburg