Diabetes aktuell 2017; 15(02): 77-80
DOI: 10.1055/s-0043-108011
Schwerpunkt / SGLT-2-Inhibition
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Neue Therapieansätze bei Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulärem Risiko

Meilenstein in der antidiabetischen Therapie
Katharina Laubner
1   Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg
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Jochen Seufert
1   Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. April 2017 (online)

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Durch die Hemmung des Natrium-Glukose-Cotransporters Typ 2 (SGLT 2) am Nierentubulus werden eine „therapeutische Glukosurie“ sowie eine substanzielle Natriurese induziert. Dies ist eine völlig neue insulinunabhängige Wirkungsweise oraler Antidiabetika. Charakterisiert ist dieses Wirkprinzip durch eine erhöhte Glukoseexkretion sowie eine erhöhte Natriurese. Dies führt zu einer Senkung der Serumglukose und des HbA1c-Werts, zu einem Kalorienverlust über die Niere sowie zu einer milden osmotischen Diurese. Klinisch manifestiert sich diese Wirkung durch eine zusätzliche Senkung des Körpergewichts und des systolischen Blutdrucks. In der EMPA-REG-Outcome-Studie wurde der SGLT-2-Inhibitor Empagliflozin im Hinblick auf kardiovaskuläre Endpunkte untersucht. Obwohl als Nicht-Unterlegenheitsstudie ausgelegt, konnte diese Studie überzeugend zeigen, dass Empagliflozin das kardiovaskuläre Risiko, die kardiovaskuläre Mortalität und die Gesamtmortalität sowie die Hospitalisierung für Herzinsuffizienz bei Menschen mit Typ-2-Diabetes mit hohem kardiovaskulärem Risiko signifikant senkt. Diese Ergebnisse sind ein Meilenstein in der antihyperglykämischen Therapie des Typ-2-Diabetes.