Dialyse aktuell 2017; 21(05): 251-256
DOI: 10.1055/s-0043-107870
Original & Übersicht | Pflege
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Informations- und Beratungsbedürfnisse von Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz Stadium II–V (ohne Ersatztherapie)

Eine Ist-Analyse am Inselspital Bern (Schweiz)
Gisela Rütti
1   Universitätsklinik für Nephrologie und Hypertonie, Inselspital Bern (Schweiz)
,
Regula Rothermann
1   Universitätsklinik für Nephrologie und Hypertonie, Inselspital Bern (Schweiz)
,
Andreas Pasch
1   Universitätsklinik für Nephrologie und Hypertonie, Inselspital Bern (Schweiz)
,
René Nussbaum
2   Direktion Pflege/MTT, Insel Gruppe, Bern (Schweiz)
,
Elisabeth Spichiger
1   Universitätsklinik für Nephrologie und Hypertonie, Inselspital Bern (Schweiz)
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Publication History

Publication Date:
17 July 2017 (online)

ZUSAMMENFASSUNG

Rund eine halbe Million Menschen in der Schweiz sind an chronischer Niereninsuffizienz (CKD) erkrankt. Der Verlauf dieser Erkrankung ist häufig fortschreitend. Edukation und Unterstützung durch Fachpersonen können die Zeitspanne bis zur Nierenersatztherapie verlängern. Die Bedürfnisse von Patienten mit CKD II–V ohne Ersatztherapie sind unzureichend untersucht. Mit dieser Studie sollten subjektive Informations- und Beratungsbedürfnisse mit einem qualitativen Design exploriert werden. Einzelinterviews mit 20 Patienten und ein Fokusgruppeninterview mit 7 Pflegefachpersonen wurden mittels Knowledge Mapping ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten ein unterschiedliches Wissen zur CKD hatten, viele fühlten sich gesund. Die Risikofaktoren und Zusammenhänge von Symptomen und CKD waren wenig bekannt. Die Bedürfnisse waren sehr individuell und vielfältig, Themen wie Ernährung, Flüssigkeitszufuhr oder Müdigkeit beschäftigten jedoch alle Patienten. Das Interview mit den Pflegefachpersonen bestätigte diese Ergebnisse. Mittels einer Beratung sollen Patienten zum Selbstmanagement befähigt, ihre aktuellen Gesundheitsprobleme angegangen und Informationen zu CKD, Risikofaktoren, Symptomen sowie weiteren, individuell ausgerichteten Themen vermittelt werden.