Journal Club AINS 2017; 06(03): 134-135
DOI: 10.1055/s-0043-107474
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Propofol: Missbrauchspotential mit Todesfolge für Mediziner

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Publication Date:
07 September 2017 (online)

Spätestens seit dem Propofol-induzierten Tod des Popstars Michael Jackson ist das Hypnotikum auch der breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Propofol erzeugt dosisabhängig sowohl anxiolytische, entspannende, aber auch euphorisierende Wirkungen. Dazu sind Enthemmungen und sexuelle Träume als typische Wirkungen bekannt.

Fazit

Propofol nimmt eine zunehmende Rolle als gefährdende Substanz für tödliche verlaufende Abhängigkeiten ein, insbesondere bei ärztlich- und nichtärztlichem Personal, die in der Anästhesie, Intensivmedizin, Rettungsmedizin, aber auch auf Endoskopieabteilungen tätig sind. Da dort Propofol für Abhängige sehr leicht zugänglich ist, sollte perspektivisch über Einschränkungen in der Abgabe des Hypnotikums, aber auch genauere Dokumentationen der Anwendung diskutiert werden. Weiterhin sollten Krankenhäuser präventive Maßnahmen wie beispielsweise die Früherkennung eines Abusus einführen. Aber auch rechtsmedizinisch müssen – insbesondere bei Verdachtsfällen – konsequenter toxikologische Untersuchungen eingeleitet werden.