Im OP 2017; 07(04): 173-174
DOI: 10.1055/s-0043-107432
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Publication Date:
23 June 2017 (online)

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Michael Isfort erhält den Deutschen Pflegepreis 2017

Im Rahmen eines Festakts beim diesjährigen Deutschen Pflegetag in Berlin wurde der Deutsche Pflegepreis 2017 an Professor Dr. Michael Isfort (47) verliehen. Isfort erhielt diese höchste Auszeichnung der Pflege in Deutschland für seine langjährigen Verdienste um die Weiterentwicklung der Pflegewissenschaft und der Pflege.

Isfort lehrt an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) seit 2009 Pflegewissenschaft und Versorgungsforschung. Bereits seit dem Jahr 2000 hat er das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) mitaufgebaut und ist dort zum stellvertretenden Vorsitzenden und Leiter der Abteilung Pflegearbeit und -beruf aufgestiegen.

Der Wissenschaftler hat mittlerweile mehr als 40 Projekte auf Landes- und Bundesebene verantwortet, mehr als 100 Artikel und Buchbeiträge veröffentlicht und zahlreiche Vorträge auf allen wichtigen Kongressen im deutschsprachigen Raum gehalten. Schwerpunkte seiner Arbeit sind repräsentative Studien, wie unter anderem die bekannte Pflege-Thermometer-Reihe, in der regelmäßig Aspekte der Rahmenbedingungen der Pflege und die damit zusammenhängenden Aspekte der Versorgungsqualität erfasst werden.

In der Begründung zur Preisverleihung durch den Deutschen Pflegerat heißt es, dass Isfort mit seinen Arbeiten maßgeblich dazu beigetragen habe, die Pflegeforschung in Deutschland mit Blick auf die Untersuchung und Innovation verschiedener pflegerischer Handlungsfelder weiterzuentwickeln. Darüber hinaus habe er seit einigen Jahren mit der Konzeption und Umsetzung der Landesberichterstattungen Gesundheitsberufe NRW im Auftrag des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums Maßstäbe im Rahmen der Pflegeberichterstattung in Deutschland gesetzt.

Der renommierte Pflegepreis wird regelmäßig vom Deutschen Pflegerat, Dachverband von 16 Pflegeverbänden und -organisationen in Deutschland, verliehen. Er vertritt die Interessen von rund 100 000 Mitgliedern sowie von rund einer Million professionell Pflegender in Deutschland auf der Bundesebene.

Quelle: DIP e.V.


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Innovationsimpuls für den OP

„Gut Gerüstet. Workshop zur OP-Prozessoptimierung durch (Vor-)Rüstverfahren“ lautete der Titel einer Veranstaltung, die am 23. Februar 2017 im St.-Johannes-Hospital Dortmund stattfand. Rund 30 OP-Führungs- und Fachkräfte aus Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz informierten sich über Rüsträume, -zonen und -flure.

Als Keynote-Speakerin und Moderatorin war Dorothea Reusch (Institut für Managementberatung im Gesundheitswesen) vor Ort. Hauptredner des Workshops waren Jens Ebbers (OP-Koordinator/Bereichsleitung), Ellen Wetekam (Fachkrankenschwester/Praxisanleiterin) und Carina Frische (OP-Logistikerin).

Als inhaltliches Fazit zu dem Workshop lassen sich die nachfolgenden Punkte festhalten:

  • Vordergründig sollten im ersten Schritt bauliche Möglichkeiten zur Umsetzung geeigneter Rüstkonzepte durchdacht und mit einem Architekten besprochen werden. Soweit wie möglich sollte die bauliche Struktur an der Prozessplanung ausgerichtet werden. Innovative technische Lösungen, wie beispielsweise der Einsatz von mobilen Laminar-Air-Flow-Einheiten, eröffnen in diesem Feld gänzlich neue Perspektiven und Optionen. Für den Transport des gerüsteten OP-Tischs durch nichtsterile Bereiche kann zum Beispiel das Kokon®-Verfahren eine geeignete Lösung darstellen.

  • Als organisatorische Voraussetzung zur Einführung von Rüstverfahren sollten für möglichst viele Eingriffe vorab in interdisziplinärer Zusammenarbeit Tischstandards definiert werden. Einarbeitungskonzepte gilt es entsprechend auf die neuen Erfordernisse abzustimmen und ebenfalls in ausreichendem Maße zu normieren.

  • Neben wirtschaftlichen Vorteilen, wie beispielsweise einer zu erwartenden Verkürzung von Wechselzeiten, bieten Rüstkonzepte innovative Ansatzpunkte für das Personalmanagement im OP. So können Rüsträume zum Beispiel für werdende Mütter oder leistungsgewandelte Mitarbeiter einen geeigneten Einsatzort darstellen. Langfristig könnte sich so gegebenenfalls ein vollständig neues Berufsbild entwickeln.

  • Besondere Herausforderungen bei der Umsetzung von Rüstkonzepten ergeben sich vor allem für die personalverantwortlichen Führungskräfte im OP. Um Veränderungsängsten und Widerständen in der Mitarbeiterschaft entgegenzuwirken, sollte bereits zu Beginn der Reorganisation eine transparente offene Kommunikation gewählt werden. Die Mitarbeiter sollten darüber hinaus möglichst früh in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Insbesondere für die Tischübergabe vom rüstenden zum instrumentierenden Mitarbeiter ist ein immens hohes Maß an Vertrauen notwendig. Das Hervorbringen einer hoch ausgeprägten Vertrauenskultur innerhalb des OP-Teams erfordert von den Führungskräften wiederum eine gezielte Steuerung von Teamentwicklungsprozessen.

David Gößwein


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Kongress: Junge Pflege verändert

Die Arbeitsgemeinschaft Junge Pflege des Regionalverbands DBfK Nordost e. V. veranstaltete am 24. März 2017 den mit rund 500 Teilnehmern ausverkauften „Junge Pflege Kongress 2017“.

Die Themen des Kongresses waren vielfältig und spiegelten das Arbeitsspektrum von jungen Pflegenden wider, von Advanced Nursing Practice, Pflegebildung, Sexualität in der Pflege über Streiken in der Pflege bis hin zu Vernetzung von Auszubildenden in Berlin. Neben Vorträgen konnten sich die Teilnehmer in drei Workshops intensiv zu den Themen Reanimation, interkulturelle Pflege und „Gutes Sterben“ informieren.

Eröffnet wurde der Kongress von Franziska Rahmel, Geschäftsführerin des DBfK Nordost e. V., die in ihrem Grußwort die Junge Pflege zu Aktionismus aufrief: „Eine Veränderung in der Jungen Pflege kann nur wirksam sein, wenn man gut über aktuelle berufspolitische Themen informiert ist und diese aktiv mitgestaltet!“.

Berufspolitisch relevant war der Vortrag zum vieldiskutierten Thema „Pflegekammer“, in dem über die rechtlichen Hintergründe und die ersten Erfahrungen mit einer Pflegekammer in Rheinland-Pfalz berichtet wurde. „Pflegekammern werden die Pflege in Deutschland positiv verändern und stärken!“, so Rahmel.

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist der größte Berufsverband für professionell Pflegende, unterteilt in vier Regionalverbände. Der DBfK Nordost e. V. vertritt die Interessen der Mitglieder aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Mitglieder können sich in vielen Arbeitsgemeinschaften engagieren, unter anderem in der AG Junge Pflege. Diese organisiert jedes Jahr einen Kongress, um über die Besonderheiten und Herausforderungen der Jungen Pflege zu informieren und bietet damit die Plattform zur intensiven Vernetzung der Berufseinsteiger.

Quelle: DBfK Nordost e. V.


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Programmreihe Expertise in Leadership wird interprofessionell

Die B. Braun-Stiftung bildet erstmalig Ärzte und Pflegende in einem gemeinsamen Lehrgang in ihren Führungskompetenzen weiter.

„Interprofessionell arbeiten und gemeinsam Aufgaben lösen zu können gehört mit zu den wichtigsten Führungsqualitäten von Pflegenden und Ärzten in Krankenhäusern“, sagte der Geschäftsführer der B. Braun-Stiftung, Professor Dr. Alexander Schachtrupp, zur Eröffnung der Weiterbildungsreihe Expertise in Leadership 2017 am 17. März in Morschen. 32 hochqualifizierte Pflegende und Ärzte erweitern in diesem Jahr gemeinsam ihre Kenntnisse in Führung und Management. Erstmalig führt die B. Braun-Stiftung Ärzte und Pflegende aus dem Krankenhaus zusammen durch die sieben Seminare der Programmreihe. „Sie müssen eine Sprache sprechen und zusammen zu tragfähigen Entscheidungen kommen“, erklärte der Chirurg Schachtrupp die interprofessionelle Ausrichtung.

Gute interprofessionelle Zusammenarbeit lebt von der Übung. Im ersten Modul erarbeiteten Teilnehmer Fallstudien für eine verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit bei Visiten, in der Kommunikation zwischen zwei Klinikstandorten, auf Stationen mit interdisziplinärer Belegung, in medizinischen Zentren, Veränderungsprozessen und zur Personalgewinnung.

Die weiteren Seminare der Reihe widmen sich der Kommunikation, dem Krankenhaus als Unternehmen, der Personalführung, dem Change-, Fehler- und Qualitätsmanagement. Zum Abschluss müssen die Teilnehmer für ein fiktives Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft ein Projekt ausarbeiten und dem Stadtrat vorstellen. Die dafür notwendige Qualifikation wird in den Seminarblöcken vermittelt.

Quelle: B. Braun-Stiftung


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