ALKK intern – Ärztemangel im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)

Wer es nicht aufmerksam verfolgt hat, dem ist es vielleicht entgangen. In immer mehr Selbstverwaltungsorganen spielen in leitender Funktion Ärzte keine Rolle mehr. Sie haben zu renitent den Vorschlägen von Kassenvertretern, Versorgungsforschern und Politikern widersprochen, indem sie immer wieder betonten, dass sie kein Handwerk betreiben, sondern ihr Tun sei Kunst. Dass bei allem Respekt vor dem medizinwissenschaftlichen Fortschritt die Empathie des Arztes, sein Können und Urteilsvermögen, gerade bezogen auf den individuellen Fall, entscheidende Faktoren zum Behandlungserfolg sind. Sie beklagen den überbordenden ökonomischen Druck, der ihre ärztlichen Entscheidungen beeinflusst. Damit widersprechen sie der modernen Auffassung, die Medizin sei eine hochtechnisierte, arbeitsteilig organisierte und den Rationalitätskriterien mechanistischen Denkens gehorchende Welt [1]. Danach geben Leitlinien keine Behandlungskorridore an, sondern sind streng zu beachtende Richtlinien, deren Einhaltung es zu kontrollieren gilt.

• Literatur

• 1 Gottschlich M. Medizin und Mitgefühl: Die heilsame Kraft empathischer Kommunikation. 2. Aufl.. Wien: Böhlau; 2007
• 2 Montgomery FU. G-BA ohne Ärzte nicht vorstellbar 11.05.2017. Im Internet: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/75648/Montgomery-G-BA-ohne-Aerzte-nicht-vorstellbar Stand: 16.05.2017