Neonatologie Scan 2017; 06(02): 119-120
DOI: 10.1055/s-0043-105859
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Risikoneugeborene
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die virtuelle Autopsie hat Grenzen

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Publication Date:
21 June 2017 (online)

Die Untersuchung nach dem Tod kann wichtige Informationen zur Todesursache liefern und auch für den Trauerprozess bedeutsam sein. In Autopsien von Neugeborenen oder Säuglingen treten in 20 bis 30 % der Fälle bisher nicht bekannte medizinische Probleme zu Tage. Allerdings akzeptieren nicht alle Familien eine Autopsie. Dann könnte postmortem eine nichtinvasive magnetresonanztomografische Untersuchung (PM-MRT) eine Alternative sein.

Fazit

Die Studie zeigt, dass eine alleinige PM-MRT keine Alternative zur Autopsie darstellt, aber eine Möglichkeit für Familien sein kann, die eine Autopsie ablehnen. Wenn eine PM-MRT angeboten wird, sollte aber unbedingt auf die Einschränkungen in der Aussagefähigkeit bei bestimmten Todesursachen hingewiesen werden, betonen die Autoren. Sie sehen die PM-MRT eher als Vorscreening vor Autopsie in einer „Hybrid-Autopsie“, die Kostenfrage ist dabei aber ebenfalls zu bedenken.