osteopathisch Zeitschrift für Osteopathen 2017; 01(01): 18-24
DOI: 10.1055/s-0043-105753
Viszerale Osteopathie
Fallbeispiel
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Enuresis und Inkontinenz

Kristin Peters
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. Juni 2017 (online)

Zusammenfassung

Miktionsstörungen sind die zweithäufigste chronische Erkrankung des Kindes. Zu unterscheiden sind 2 verschiedene Typen. Die Enuresis ist durch ein nächtliches Überfluten des Bettes bei verminderter Erweckbarkeit gekennzeichnet und auf eine Reifungsverzögerung des Nervensystems zurückzuführen. Die Inkontinenz tagsüber entspricht der Dranginkontinenz des Erwachsenen. Es besteht ein imperativer, häufiger Harndrang mit einer geringen Miktionsmenge. Bewusste oder unbewusste Haltemanöver sollen den Toilettengang hinauszögern. Veränderte Druckverhältnisse im Abdomen reizen die Blase und bedingen eine viel zu frühe Kontraktion.

Bei der Enuresis und der Inkontinenz liegen komplett unterschiedliche Entstehungsmechanismen vor. Daher ist deren Behandlung individuell je nach entsprechender Form durchzuführen.

Jede Nacht das Bett geflutet, tags die Hose nass. Ein Problem, über das nicht gesprochen wird, das aber eigentlich thematisiert werden sollte, um die Ursache des Einnässens zu verstehen. In der osteopathischen Praxis, beim Kinderarzt und Kinderurologen sind kindliche Miktionsstörungen ein häufiger Konsultationsgrund. Sie sind die zweithäufigste chronische Erkrankung im Kindesalter.

 
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