Z Orthop Unfall 2017; 155(02): 229-231
DOI: 10.1055/s-0043-105498
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Minimalinvasive thorakoskopische Wirbelkörperersatzoperation durch Implantation eines Obelisken

M. Chmielnicki
Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikverbund Südwest, Kliniken Sindelfingen, Sindelfingen
,
A. Prokop
Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikverbund Südwest, Kliniken Sindelfingen, Sindelfingen
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Publication Date:
02 May 2017 (online)

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Einleitung

Zahlreiche Pathologien an der Wirbelsäule wie degenerative Spinalkanalstenosen, Deformitäten der Wirbelsäule, Infektionen, Tumoren und instabile Wirbelfrakturen können zu einer Destruktion der vorderen Säule und damit zu einer Instabilität der Wirbelsäule führen. Zur Stabilisation und Wiederherstellung einer normalen Biomechanik bedarf es nicht nur der dorsalen Fixation, zusätzlich muss die ventrale Säule rekonstruiert werden. Die komplette oder partielle Korporektomie mit anschließendem Wirbelkörperersatz durch Cages hat sich als Operationsmethode zur Abstützung und Rekonstruktion der ventralen Säule etabliert [1], [2], [3]. Die Versorgung der ventralen Säule kann im thorakalen und thorakolumbalen Bereich transthorakal zwischen LWK II und BWK V erfolgen. Die hierfür benötigte Thorakotomie gehört jedoch zu den schmerzhaftesten Eingriffen mit zahlreichen nachfolgenden Komplikationen und ist mit einer hohen Zugangsmorbidität behaftet. Ein thorakoskopisches Vorgehen hingegen führt zu deutlich weniger Schmerzen und minimiert die Zugangsmorbidität [4]. Daher wurden thorakoskopische Operationsmethoden zur Behandlung der ventralen Säule entwickelt [5], [6]. Durch den Einsatz dieser minimalinvasiven Technik konnte nicht nur der Schmerzmittelverbrauch der Patienten gesenkt und die postoperativen Schmerzen reduziert werden, auch die Operationszeit, der Blutverlust und die Krankenhausliegezeit konnten bei gleichzeitiger Beibehaltung der Sicherheit des Patienten und Effektivität der Versorgung vermindert werden [5]. Ein Nachteil der endoskopischen Technik ist jedoch der hohe technische und apparative Aufwand der Versorgung, die mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, wobei heute viele Abteilungen endoskopische Geräte zu anderweitigen operativen Zwecken bereits vorhalten und diese auch für die Thorakoskopie genutzt werden können [6]. Die in der Anfangszeit rigiden Implantate waren durch die kleinen Zugänge der Thorakoskopie nur sehr beschwerlich einzubringen, daher wurden expandierbare Cages entwickelt. Die expandierbaren Implantate erlauben heute eine Verkleinerung der operativen Zugänge, wobei die Stabilität und Fusionsrate dieser Implantate mit herkömmlichen, nicht expandierbaren Cages vergleichbar ist [7], [8].