Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2018; 53(04): 270-280
DOI: 10.1055/s-0043-104665
Topthema
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Patientenkontrollierte Analgesie: Methoden, Handhabung und Ausbaufähigkeit

Patient-controlled Analgesia (PCA): an Overview About Methods, Handling and New Modalities

Authors

  • Marie Abrolat

  • Leopold H. J. Eberhart

  • Gerald Kalmus

  • Tilo Koch

  • Stefan Nardi-Hiebl

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Publication History

Publication Date:
09 May 2018 (online)

Zusammenfassung

Eine nebenwirkungsarme und patientenadaptierte Schmerztherapie ist integraler Bestandteil aller multimodalen Behandlungskonzepte, die eine schnelle und komplikationsfreie Erholung nach operativen Eingriffen ermöglichen sollen. Die patientenkontrollierte Analgesie (PCA) bietet dabei eine etablierte und sichere Option für eine individuell angepasste Schmerztherapie, die – richtig genutzt – ein hohes Maß an Patientenzufriedenheit garantiert.

Abstract

Patient-controlled analgesia (PCA) is one of the well established methods for the treatment of postoperative pain. A cochrane-review concluded that PCA is associated with better postoperative pain ratings and improved patient-satifaction compared to traditional way of administering opioids. Some prerequisites concerning patient selection, education of the patient and the medical staff, and supervision during PCA therapy are mandatory for a safe use of PCA. Current PCA modalities (intravenous and epidural routes of application) are expanded by newer, less invasive routes of drug administration, e.g. by the iontophoretic transdermal and the sublingual route. Their role in improving safety and the quality of pain therapy on the one hand side, and costs on the other hand side are discussion.

Kernaussagen
  • Die patientenkontrollierte Analgesie (PCA) ist ein etabliertes Verfahren in der (postoperativen) akuten Schmerztherapie. Mit Einschränkungen kann sie in Krankenhäusern aller Größenordnungen und auch auf Normalstation angewandt werden.

  • Systemunabhängig sind Bolus, Lock-out-Zeit und Basalrate die relevanten Variablen. Die entsprechende Programmierung der Pumpen erfordert höchste Sorgfalt, da hier das größte Risiko für gravierende Komplikationen liegt.

  • Fachpersonal aus allen beteiligten Abteilungen (Anästhesie, Chirurgie, Pflege) sollte regelmäßig und konsequent geschult werden, um vermeidbare Nebenwirkungen und technische Fehler zu reduzieren.

  • Durch adäquate Aufklärung und benutzerorientierte Technik können patientenbezogene Fehler vermieden und Ängste ausgeräumt werden. Dabei wird eine höhere Patientenzufriedenheit erreicht, die sich auch auf den Erfolg der Schmerztherapie auswirkt.

  • Häufigste Nebenwirkungen sind opioidassoziierte Übelkeit und Erbrechen, die durch entsprechende antiemetische Prophylaxe relevant reduziert werden können. Beachtung muss vor allem der Atemdepression und übermäßigen Sedierung geschenkt werden.