Im Rahmen der chemomechanischen Wurzelkanalaufbereitung haben sich konventionelle
Spülprotokolle mit Lösungen wie Natriumhypochlorit (NaOCl), Chlorhexidindigluconat
(CHX) und Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) als wirksam gezeigt, die Menge im Kanalsystem
vorhandener Bakterien effektiv zu reduzieren. Allerdings konnte gezeigt werden, dass
die Wirkung chemischer Desinfektionslösungen durch deren Penetrationsvermögen im Wurzeldentin
limitiert ist. Energiereiches Licht in Form von Laserstrahlung ist in der Lage, tiefer
in das Hartgewebe einzudringen und auch in diesen Gewebeabschnitten eine Keimabtötung
zu bewirken. Für den vor kurzer Zeit für die Desinfektion in der Endodontie eingeführten
445 nm-Halbleiter-Laser wird eine solche Effektivität in tiefen Dentinschichten gezeigt
werden. Ferner zeigen erste klinische Ergebnisse eine Verringerung der nach konventioneller
Spülung verbleibenden Keimmenge, sodass die Anwendung der 445 nm-Lasertechnologie
eine sinnvolle Ergänzung konventioneller Desinfektionsprotokolle erwarten lässt.