Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2017; 11(03): 269-292
DOI: 10.1055/s-0043-102922
Allgemeine Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bildgebende Diagnostik in der Chirurgie

Wertigkeit von Sonografie, Computertomografie und Magnetresonanztomografie
Hannah Denninger
,
Thomas Jahnke
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Publikationsdatum:
09. Juni 2017 (online)

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Radiologische Verfahren spielen in der allgemeinchirurgischen Diagnostik eine große Rolle. Dieser Beitrag zeigt die Indikation zum Einsatz von Sonografie, Computertomografie und Magnetresonanztomografie sowie die Wertigkeit dieser Bildgebung für ausgewählte wichtige allgemeinchirurgische Krankheitsbilder.

Kernaussagen
  • Die Sonografie ist in der Regel die primäre Methode der Wahl zur Abklärung chirurgischer Krankheitsbilder.

  • CT und MRT als Schnittbildverfahren können mittels überlagerungsfreier Darstellung ergänzende Aussagen insbesondere hinsichtlich möglicher Komplikationen bzw. der Ausbreitungsdiagnostik bestimmter Erkrankungen liefern.

  • Mittels KM-gestützter Bildgebung ist eine nicht invasive Charakterisierung nahezu aller fokalen Leberläsionen möglich, gegebenenfalls ist der komplementäre Einsatz mehrerer bildgebender Methoden sinnvoll.

  • Die Sonografie ist hinsichtlich der Diagnose einer Cholezystolithiasis und Cholezystitis die Methode der Wahl, der Ausschluss von Konkrementen der intra- und extrahepatischen Gallenwege kann u. a. mittels MRCP erfolgen.

  • Während leichte Formen der akuten Pankreatitis rein sonografisch abgeklärt werden können, ist bei schwereren Verläufen unter Berücksichtigung bestimmter Zeitintervalle eine CT-Diagnostik notwendig.

  • Sowohl die akute Appendizitis als auch die akute Divertikulitis werden primär der Sonografie zugeführt, bei Verdacht auf Komplikationen sollte eine ergänzende Schnittbilddiagnostik erfolgen.

  • Die bildgebende Diagnostik chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen muss jeweils individuell angepasst werden und sollte aufgrund der wiederholt notwendigen Untersuchungen mit möglichst wenig Strahlenbelastung einhergehen.

  • Bei Verdacht auf eine akute mesenteriale Ischämie ist ohne Zeitverzögerung eine biphasische KM-CT durchzuführen, um sowohl arterielle als auch venöse Gefäßverschlüsse auszuschließen.

  • Wegweisend für die Diagnose eines mechanischen Ileus in der CT ist der Nachweis eines Übergangssegments auf Dünn- oder Dickdarmniveau.