Journal Club AINS 2017; 06(01): 8-9
DOI: 10.1055/s-0043-101751
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Berührungslose Schnittstelle für Krankenhaus-IT

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Publication Date:
06 April 2017 (online)

Auf Intensivstationen zählt jede Sekunde und in Notfällen müssen schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Um die Abläufe im sensibelsten Bereich eines Krankenhauses zu optimieren, hat das Fraunhofer HHI einen intelligenten Monitor entwickelt. Dieses System bündelt die Informationen der angeschlossenen, medizinischen Geräte und vermeidet so Fehlalarme. Der Proxemic Monitor stellt die Daten übersichtlich und an den Nutzer angepasst dar. Zudem lässt sich der Bildschirm mit Kopf- und Handbewegungen sowie mit Sprachbefehlen berührungslos aus der Distanz steuern und senkt das Risiko, Krankheitserreger zu übertragen.

Der im Verbundprojekt „Leitwarte“ – gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie – entwickelte Monitor zeigt Ärzten und Pflegern schnell das Wichtigste zu den Vitaldaten der Intensivpatienten an. Der Bildschirm hat Schnittstellen zu den medizinischen Geräten im Raum sowie zu den Informationssystemen im Krankenhaus. Die Benutzeroberfläche ist webbasiert programmiert und damit auch für mobile Monitore wie Tablets geeignet.

Ein wichtiger Vorteil der Gestensteuerung: Ärzte oder Pfleger müssen die Geräte nicht direkt berühren. Drei verschiedene Kameras und ein Mikrofon tasten den Raum vor dem Monitor ab. Die eingebaute Software des Fraunhofer HHI analysiert anhand der Videodaten, ob sich Personen im Raum befinden, wie weit diese vom Bildschirm entfernt sind und welche Bewegungen sie machen. So lässt sich mit vorher einprogrammierten Gesten zum Beispiel ein Videoanruf zu einem anderen Arzt starten. Zudem passen sich die Anzeigen des Monitors der Entfernung an, aus der man ihn betrachtet.

Nach einer Mitteilung des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik Heinrich-Hertz-Institut