Journal Club AINS 2017; 06(01): 6-7
DOI: 10.1055/s-0043-101736
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Rettungswagen mit Tourniquets

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Publication Date:
06 April 2017 (online)

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. (DGU) und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) fordern, dass Rettungswagen bundesweit mit sog. Tourniquets ausgestattet werden. Auf diese Forderung verständigten sich die Unfallchirurgen und Rettungsmediziner auf der DGU-Veranstaltung „Terroranschläge – eine neue traumatologische Herausforderung“ am 14. Januar 2017 in München.

DGU-Präsident Prof. Dr. Ingo Marzi sagt: „Wir müssen uns weiterhin gut für den Fall terroristischer Anschläge vorbereiten – daher ist es sinnvoll, die Ausstattung mit Tourniquets für die Schwerverletztenversorgung nachzuholen.“

Der Sprecher der DGAI-Arbeitsgemeinschaft (AG) Taktische Medizin und Oberstarzt Prof. Dr. Matthias Helm wies in seinem Vortrag darauf hin, dass etwa 90 % der Opfer von Terroranschlägen sterben würden, weil sie verbluteten. „Die Stillung der Blutung steht nach einer Explosion an erster Stelle“, betont DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Reinhard Hoffmann. Die Erfahrung von Medizinern, die die Opfer der Anschläge von Paris vor Ort versorgten, zeige, dass die Tourniquets, die auf den Rettungswagen waren, nicht ausreichten – die Rettungskräfte und Ärzte griffen auf ihre Hosengürtel zurück und banden damit die verletzten Extremitäten ab. Hoffmann und Helm sind sich einig: „Das Tourniquet ist eine einfache Maßnahme, um eine Blutung zu stoppen und somit Leben zu retten. Wir müssen es nur parat haben.“

Nach einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V.