Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e175-e176
DOI: 10.1055/s-0042-1757084
Abstracts | DGGG

Hormonelle und soziale Einflüsse auf Endometriose-Schmerzen

K Van Stein
1   Institut für Medizinische Psychologie, Uniklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
M Eckstein
1   Institut für Medizinische Psychologie, Uniklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
M Schick
1   Institut für Medizinische Psychologie, Uniklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
T Wischmann
1   Institut für Medizinische Psychologie, Uniklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
B Ditzen
1   Institut für Medizinische Psychologie, Uniklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Germeyer
2   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Marshall
2   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Soziale Einflussfaktoren wie Unterstützung, aber auch Stress, können das Schmerzerleben entscheidend beeinflussen, wie Forschung z.B. bei chronischen Rückenschmerzen zeigen konnte. Gleichzeitig unterscheidet sich die neurale Schmerzverarbeitung chronischer Schmerzpatient*innen von der von Gesunden. Für Endometriose-Betroffene gibt es in diesem Bereich noch wenig systematische Untersuchungen. In zwei Studien soll daher untersucht werden:

a) wie sich Stress und soziale Unterstützung auf chronische Unterbauchschmerzen im Alltag auswirken.

b) wie sich die neurale Verarbeitung von akuten Schmerzreizen bei Endometriose-Betroffenen von der einer gesunden Kontrollgruppe unterscheidet.

Materialien In beiden Studien werden Speichelproben für die Analyse von Cortisol-, Oxytocin-, Progesteron- und Estradiolwerten erhoben. Außerdem werden Fragebögen zu psychischen Symptomen, Trauma, Schmerz, Stress, Partnerschaft und sexueller Gesundheit beantwortet.

Methoden a) Alltagserhebung: Die Proband*innen (N=60) und ggf. deren Partner*innen füllen über eine Woche täglich jeweils sieben kurze Fragebögen zum aktuellen Befinden auf Smartphones aus. Dazu gehören das Schmerzlevel und die soziale Situation (Unterstützung, Konflikte).

b) fMRT-Studie: Die Proband*innen (N=60) erhalten leichte elektrische Schmerzreize, zunächst in einer No-Stress-Bedingung und später in einer sozialen Stresssituation. Die neurale Schmerzverarbeitung wird analysiert und verglichen mit der einer gesunden Kontrollgruppe.

Ergebnisse Die Datenerhebung läuft bis Januar 2023.

Zusammenfassung In dieser aktuell noch laufenden Doppelstudie wird das Schmerzerleben Endometriose-Betroffener in Abhängigkeit von sozialen Einflussfaktoren untersucht sowie die neurale Schmerzverarbeitung Endometriose-Betroffener unter Ruhe- und Stressbedingungen mit der einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage dienen, die zentralnervöse Schmerzverarbeitung sowie soziale und endokrine Mechanismen in der Schmerzwahrnehmung besser zu verstehen und langfristig Therapiemöglichkeiten zu verbessern.



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Article published online:
11 October 2022

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