Suchttherapie 2022; 23(S 01): S60
DOI: 10.1055/s-0042-1756112
Abstracts
Postersession

Effektivität, Akzeptanz und Gelingensbedingungen einer digitalen Intervention für Kinder und Jugendliche mit einer Medienbezogenen Störung

K Busch
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
N Arnaud
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
K Paschke
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
T Krömer
2   Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik, Hamburg
,
R Thomasius
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
› Author Affiliations
 

Einleitung Von einer problematischen Nutzung digitaler Medien sind rund 15% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland betroffen. Die Computerspielstörung wurde jüngst als Störungsbild in die ICD-11 aufgenommen und als erste „Medienbezogene Störung“ (MBS) im Gesundheitssystem abrechnungsfähig. Digitale Interventionen werden im Bereich psychischer Gesundheit für Kinder und Jugendliche vermehrt eingesetzt und zeigen gute Effektivität. Jedoch findet wenig Integration dieser digitalen Interventionen im Praxisalltag in Deutschland statt. Über die Akzeptanz digitaler Interventionen sowie mögliche Barrieren und Fascilitatoren in der Praxis ist wenig bekannt. Das Ziel dieser Studie ist es, die Akzeptanz und das Wissen von Behandler:innen bezüglich digitaler Interventionen allgemein und bezüglich der Behandlung von MBS zu untersuchen.

Material und Methodik Über die kinder- und jugendpsychiatrischen und psychotherapeutischen Berufsverbände werden Behandler:innen im ambulanten Setting per Mail kontaktiert und über einen Online-Fragebogen befragt. Auf Basis des Fragebogens „Attitudes toward Telemedicine in Psychiatry and Psychotherapy“ (ATTiP) werden Akzeptanz, sozialen Normen, Intention zur Nutzung digitaler Interventionsformen, sowie Bedarfseinschätzungen erfasst. Weitere Fragen werden mit Hilfe der „Unified Theory of Acceptance and Use of Technology“ (UTAUT) formuliert und für den Kontext angepasst. Die Methodik orientiert sich an einer großangelegten Studie von Sander et al., 2021 zur Akzeptanz von eHealth in der ambulanten Versorgung von Erwachsenen mit psychischen Störungen.

Ergebnisse Es werden quantitative und inhaltsanalytische Ergebnisse der laufenden Online-Befragung vorgestellt.

Zusammenfassung Wir erwarten, dass erhöhte Akzeptanz und eine positive Einstellung gegenüber digitalen Interventionen eine größere Nutzungsbereitschaft vorhersagt. Außerdem kann die Identifikation von Gelingensbedingungen wichtige Einblicke in die Akzeptanz und mögliche implementationsbezogene Implikationen für digitale Interventionen für Kinder und Jugendliche geben.



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Article published online:
30 August 2022

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