Osteologie 2022; 31(03): 214-215
DOI: 10.1055/s-0042-1755880
Abstracts
Poster

Empfehlung zur Verbesserung der risikoadaptierten Sequenztherapie der postmenopausalen Osteoporose durch Einsatz von Romosozumab

P Georg Dahmen
1   Orthopädie Langenhorn, Hamburg
› Institutsangaben
 

Einleitung Aufgrund der langen Verläufe der Therapie bei (postmenopausaler) Osteoporose gibt es aktuell keine leitliniengerechte Empfehlung in der Sequenztherapie. Trotzdem wird eine Rationale für die Sequenztherapie von den Patienten und den Kostenträgern gefordert. Daher wird nachfolgend ein Vorschlag gemacht, der sich bereits bei zahlreichen Kollegen mit kleinen Abwandlungen sehr bewährt hat. Der Stellenwert des seit dem 15.3.2020 in Deutschland verfügbaren Romosozumab wird erläutert.

Methode Empfehlung zur Dreiteilung des Risiko des weiteren Auftretens einer osteoporoseassoziierten Fraktur: Moderates Risiko: Knochendichte nach DXA<-2,5 SD und Indikation zur spezifischen Therapie nach DVO Leitlinie Hohes Risiko: Zusätzlich an Nebenerkrankungen: nicht ausreichend therapiertes/ therapierbares Rheuma u.a. mit Notwendigkeit der Therapie mit Cortison ODER Mamma-Carcinom mit Notwendigkeit der Therapie mit Aromatasehemmer ODER alle neurologischen/ psychiatrischen Erkrankungen mit der Notwendigkeit der Therapie mit sedierenden Medikamenten ODER deutliche Einschränkung, wie Notwendigkeit für Gehstützen, Rollator, Schrittlänge<halbe Fußlänge ODER DXA<-3,0SD. Fraglich sehr hohes Risiko: zusätzlich sehr deutliche Einschränkung: dauerhaft Rollator/ Rollstuhl oder Romberg+/ Underberg+ODER biologisch>80 Jahre ODER DXA<-3,5 SD ODER Verschlechterung um>1 SD in den letzten 1-3 Jahren Sehr hohes Risiko: zusätzlich jede neu aufgetretene größere osteoporoseassoziierte Fraktur, insbesondere Hüft-/Becken-/Wirbelfraktur

Ergebnisse Moderates Risiko: SERM bei Alter<60, ab 65: orales BP für 5 Jahre oder bis zum Stagnieren des BMD-Zuwachs. Denosumab bis zur BMD Normalisierung. Abschluss der Denosumab- Therapie mit oralem/ iv BP für mind. 3 Jahre, sonst Fortsetzung der Denosumab-Therapie auf Dauer. Hohes Risiko. Teriparatid für 2 Jahre bei Wirbelfraktur, sonst Denosumab oder i.v. BP. Denosumab bis zur BMD Normalisierung oder i.v. BP für 5 Jahre oder bis zum Stagnieren des BMD-Zuwachses. Abschluss der Denosumab- Therapie mit oralem/ iv BP für mind. 3 Jahre, sonst Fortsetzung der Denosumab-Therapie auf Dauer. Sehr hohes Risiko: Romosozumab für 1 Jahr oder bei Wirbelfrakturen Kombination Teriparatid/ Prolia für 2 Jahre (Cave: off label, Kassengenehmigung erforderlich). Denosumab bis zur BMD Normalisierung oder i.v. BP für 5 Jahre oder bis zum Stagnieren des BMD-Zuwachses. Abschluss der Denosumab- Therapie mit oralem/ iv BP für mind. 3 Jahre sonst Fortsetzung der Denosumab-Therapie auf Dauer. Falls Therapieergebnis nicht ausreichend, kann Romosozumab Therapie nach>1 Jahr Pause, z.B. mit Denosumab, wiederholt werden.

Diskussion Romosozumab erweitert das Spektrum der bisher verfügbaren Osteoporosetherapeutika um ein hoch potentes, gleichzeitig auch sehr kostenintensives Medikament, welches nur 1 Jahr lang gegeben werden darf.

Keywords Romosozumab, Sequenztherapie, postmenopausale Osteoporose, Praxisempfehlung

Korrespondenzadresse Georg P. Dahmen, Orthopädie Langenhorn, Tangstedter Landstrasse 77, 22415 Hamburg, Deutschland, E-Mail: gpdahmen@gmail.com



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. September 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany