Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2022; 16(03): 167-168
DOI: 10.1055/s-0042-1755664
Abstracts
Vorträge
A-03. Metabotypen, Genotypen und andere „omics“-Typen

Mutationsscreening des PTBP2-Gens – Ein Gen, das sowohl für AN als auch für die Gewichtsregulierung von Bedeutung ist (#20)

Yiran Zheng
1   Universität Duisburg-Essen, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Essen, Deutschland
2   Universität Duisburg-Essen, Zentrum für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften, Essen, Deutschland
,
Luisa S Rajcsanyi
1   Universität Duisburg-Essen, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Essen, Deutschland
2   Universität Duisburg-Essen, Zentrum für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften, Essen, Deutschland
,
Beate Herpertz-Dahlmann
3   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Aachen, Deutschland
,
Jochen Seitz
3   Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Aachen, Deutschland
,
Martina de Zwaan
4   Medizinische Hochschule Hannover, Department für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Hannover, Deutschland
,
Wolfgang Herzog
5   Universität Heidelberg, Klinik für Innere Medizin II, Allgemeine Innere und Psychosomatische Medizin, Heidelberg, Deutschland
,
Stefan Ehrlich
6   Technische Universität Dresden, Sektion Translationale Entwicklungsneurowissenschaften, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Dresden, Deutschland
,
Stephan Zipfel
7   Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland
8   Universität Tübingen, Kompetenzzentrum für Essstörungen, Tübingen, Deutschland
,
Katrin Giel
7   Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland
8   Universität Tübingen, Kompetenzzentrum für Essstörungen, Tübingen, Deutschland
,
Karin Egberts
9   Universität Würzburg, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Würzburg, Deutschland
,
Roland Burghardt
10   Universitätsklinikum Frankfurt, Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Frankfurt, Deutschland
,
Manuel Föcker
11   Universität Münster, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Münster, Deutschland
,
Saad Al-Lahham
12   An-Najah National University, Fachbereich Biomedizinische Wissenschaften, Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften, Nablus, Palästina
,
Triinu Peters
1   Universität Duisburg-Essen, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Essen, Deutschland
2   Universität Duisburg-Essen, Zentrum für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften, Essen, Deutschland
,
Lars Libuda
13   Universität Paderborn, Abteilung für Bewegung und Gesundheit, Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit, Fakultät für Naturwissenschaften, Paderborn, Deutschland
,
Jochen Antel
1   Universität Duisburg-Essen, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Essen, Deutschland
2   Universität Duisburg-Essen, Zentrum für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften, Essen, Deutschland
,
Johannes Hebebrand
1   Universität Duisburg-Essen, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Essen, Deutschland
2   Universität Duisburg-Essen, Zentrum für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften, Essen, Deutschland
,
Anke Hinney
1   Universität Duisburg-Essen, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Essen, Deutschland
2   Universität Duisburg-Essen, Zentrum für Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften, Essen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Genetische Faktoren sind sowohl für Essstörungen wie Anorexia Nervosa (AN) als auch für die Regulierung des Körpergewichts und Adipositas von Bedeutung. In einer AN genomweiten Assoziationsstudie (GWAS) wurden acht genomweit-signifikante chromosomale Loci beschrieben. Einer dieser Loci, rs10747478, war ebenfalls mit dem Körpergewicht (BMI) assoziiert. Das nächstgelegene kodierende Gen zu diesem SNP ist das Polypyrimindine Tract Binding Protein2 Gen (PTBP2).

Methoden Ein Mutationsscreening der kodierenden Region in PTBP2 wurde bei 192 Patientinnen mit AN und 191 Kindern oder Jugendlichen mit extremer Adipositas durchgeführt. Es folgten in-silico Analysen.

Ergebnisse Es wurden 25 Varianten, darunter zwei neue synonyme Varianten, identifiziert. Beide neuen Varianten (p.Ala77Ala und p.Asp195Asp), die sich in der hochkonservierten Region von PTBP2 befinden, wurden bei jeweils einer Patientin mit AN entdeckt, und wurden in allen zugänglichen Prädiktoren als pathogen vorhergesagt. Die Anzahl der genomweit-signifikanten Assoziationen war bei Männern (60) und Frauen (2) unterschiedlich. Mehr als 65% der Varianten zeigten größere Effekt in Bezug auf den BMI bei Männern (z-score>2, zweiseitiger p<0,0455).

Schlussfolgerung Wir haben zwei neue synonyme Varianten in PTBP2 identifiziert, die möglicherweise funktionelle Auswirkungen haben. Die geschlechtsspezifischen Analysendeuten darauf hin, dass PTBP2 einen relevanten Einfluss auf die Regulierung des Körpergewichts vor allem bei Männern haben könnte.

Y.Z. und A.H. entwarfen die Studie. B. H.-D., J.S., M.dZ., W.H., S.E., S.Z., K.G., K.E., R.B., M.F. rekrutierten die Probanden. Y.Z., L.S.R. und A.H. waren für die Versuchsplanung verantwortlich. Y. Z. und L. S. R. führten die molekulargenetischen Experimente durch und stellten die Datensätze zusammen. Y. Z. führte die bioinformatischen Analysen durch. Y.Z. und T.P. führten die statistischen Analysen durch. Y.Z., L.S.R., S.A.-L., L.L., J.A., J.H. und A.H. interpretierten die Daten. Y.Z. schrieb den Entwurf des Manuskripts und bezog die Beiträge aller Autoren ein. Alle Autoren billigten die endgültige Fassung des Manuskripts.



Publication History

Article published online:
11 October 2022

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